Kalender der Franckeschen Stiftungen

Halle Lectures

Wissen – Macht – Aufklärung

Zwei Porträts. Auf dem linken ist Frau Hedwig Richter und auf dem rechten Herr Armin Naaehi zusehen.
Hedwig Richter © Lena Giovanazzi / Armin Nassehi © Hans-Günther Kaufmann

Die Erforschung des 18. Jahrhunderts spielt in Halle eine herausgehobene Rolle, an den Forschungszentren der Universität ebenso wie in den Franckeschen Stiftungen. Betrieben wird diese Forschung in dem Bewusstsein, an den Grundlagen der modernen Gesellschaft zu arbeiten und mit der Historie immer auch ein Stück unserer Gegenwart kritisch zu befragen und damit »aufzuklären«. In jüngster Zeit ist die Maßgeblichkeit der Aufklärung sowohl in wissenschaftlichen als auch in gesellschaftlichen Debatten in die Kritik geraten. Wieviel Selbstüberschätzung steckt im Anspruch der Aufklärer? Ist Aufklärung nicht ebenso wie der christlich-pietistische Reformanspruch und die damit verbundene Mission trotz der von ihr beanspruchten Universalität, ein partikulares Projekt, das die Vorherrschaft Europas mehr gestärkt als in Frage gestellt hat? Wieviel taugen die kritischen Verfahren, die anthropologischen Leitbilder und die politischen Ideale des 18. Jahrhunderts noch in einer Zeit, in der sich partikulare und nationalistische Tendenzen rapide auszubreiten scheinen?

Um solchen Fragen nachzugehen, haben die in Halle ansässigen Forschungseinrichtungen zum 18. Jahrhundert im Jahr 2018 die Halle Lectures ins Leben gerufen. Jährlich zwei herausragende, international renommierte Wissenschaftler:innen werden gebeten, ihre Sicht auf die Erforschung des 18. Jahrhunderts und deren Bedeutung im Kontext der aktuellen Weltlage darzulegen. Historische Fundierung und gegenwartsbezogene Problematisierung sollen mit lokalen, nationalen, europäischen und globalen Perspektiven verbunden werden. Die Vorträge richten sich sowohl an Forschende und Studierende als auch an die weitere Öffentlichkeit. Im Jahr 2025 widmen sich die Lectures dem großen Thema Zukunft.

Eine Kooperation des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA), des Interdisziplinären Zentrums für Pietismusforschung (IZP), der Alexander von Humboldt-Professur für Neuzeitliche Schriftkultur und europäischen Wissenstransfer, des Landesforschungsschwerpunkts „Aufklärung – Religion – Wissen“ und der Franckeschen Stiftungen.

Die bisherigen Halle Lectures sind unter https://openlecture.uni-halle.de digital abrufbar.

Mittwoch, 18.06.2025

Wieviel Zukunft steckt in der Vergangenheit? Geschichte schreiben im Anthropozän

Eine der engagiertesten akademischen Stimmen in gesellschaftlichen Debatten unserer Tage, Prof. Dr. Hedwig Richter von der Universität der Bundeswehr, spricht zu »Wieviel Zukunft steckt in der Vergangenheit?«.

Diese Veranstaltung findet analog und digital als Live-Stream über den YouTube-Kanal der Universität statt: https://www.youtube.com/@UniHalleMLU.

18:00 Uhr - 19:30 Uhr, Aula des Löwengebäudes, Universitätsplatz 10
Mittwoch, 12.11.2025

Gibt es Zukunftswissen? Zwischen zukünftigen Gegenwarten und gegenwärtigen Zukünften

Der renommierte Soziologe Prof. Dr. Armin Nassehi von der Ludwig-Maximilians-Universität München über die Erwartbarkeit von Zukunft in »Gibt es Zukunftswissen?«

Über die Zukunft zu räsonieren, ist zugleich sehr einfach und sehr schwierig. Es ist sehr einfach, weil das Wissen gegenwärtig keine sicheren Anhaltspunkte kennt – und es ist schwierig aus demselben Grund. Dass die Zukunft stets nur mit den Mitteln der Gegenwart »beobachtet« werden kann, lässt sich an der Differenz früherer Zukunftserwartungen gegenüber der Gegenwart zeigen. Lernen lässt sich daraus, wie selbstreferentiell jedes Wissen und jede Form der Repräsentation der »Wirklichkeit« ausgestattet ist. Die Kunst der Erörterung besteht freilich darin, sich nicht einfach mit der Relativität oder gar Beliebigkeit von Wissen abzufinden, sondern nach den Bedingungen zu fragen, wie man dennoch auf Wissen setzen kann, auch wenn das Wissen vor allem auf sich selbst setzt. So lässt sich nicht nur aus der Vergangenheit, sondern auch aus der Zukunft etwas über die Gegenwart lernen.

Die Veranstaltung findet analog und digital als Live-Stream über den YouTube-Kanal der Universität statt: https://www.youtube.com/@UniHalleMLU.

18:00 Uhr - 19:30 Uhr, Aula des Löwengebäudes, Universitätsplatz 10

Highlights

Kultur-Aperitif

17. September 2025

Kurze, pointierte und unterhaltsame Führung zur Mittagszeit mit geselligem Ausklang

Vernetzen. Verändern. Gestalten. Kulturelle Bildung trifft Soziale Arbeit.

18. September 2025

Praxis-Fachtagung in den Franckeschen Stiftungen

Historische Schulbibliotheken im Dialog zwischen Bibliotheken, Schulen und Forschung

18. September 2025

Tagung der Franckeschen Stiftungen in Kooperation mit dem Institut für Erziehungswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum und der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung...

Wir feiern 25 Jahre Krokoseum!

20. September 2025

Familienfest zum Weltkindertag

Kolloquium im Dr. Liselotte Kirchner-Stipendienprogramm

25. September 2025

Nachwuchsforscher:innen folgen online dem Vortrag eines Kollegen auf einem großen Videobildschirm.

Weltblicke

27. September 2025

Eine Museumswerkstatt für Geschichten, Objekte und Perspektiven

Familienstunde im Museum

05. Oktober 2025

Ein Junge stützt sich auf eine Vitrine in der barocken Wunderkammer und ist begeistert von dem, was er sieht.

Wissensdurst: Limo + Lauschen + Loslegen

09. Oktober 2025

Ein volles, ein halbvolles und ein fast leeres Glas aus Legosteinen
© Barbara Werner / Vermittlung Franckesche Stiftungen

Miniaturworkshops und interaktive Vorträge

Der Besuch des preußischen Königs

09. Oktober 2025

Zwei Schauspieler spielen auf der Treppe des Historischen Waisenhauses den Dialog zwischen Francke und dem König Friedrich Wilhelm I. bei seinem Besuch 1713.

Theatraler Rundgang durch das Historische Waisenhaus

Fakten oder Fake News?

30. Oktober 2025

Der Freylinghausen-Saal mit Besucher:innen der Unterhausdebatte von oben

Unterhausdebatte über Medien, Misinformation und Meinungsfreiheit mit Publikum und Expert:innen

  

Veranstaltungen

Halle Lectures

Wissen – Macht – Aufklärung

Zwei Porträts. Auf dem linken ist Frau Hedwig Richter und auf dem rechten Herr Armin Naaehi zusehen.
Hedwig Richter © Lena Giovanazzi / Armin Nassehi © Hans-Günther Kaufmann

Die Erforschung des 18. Jahrhunderts spielt in Halle eine herausgehobene Rolle, an den Forschungszentren der Universität ebenso wie in den Franckeschen Stiftungen. Betrieben wird diese Forschung in dem Bewusstsein, an den Grundlagen der modernen Gesellschaft zu arbeiten und mit der Historie immer auch ein Stück unserer Gegenwart kritisch zu befragen und damit »aufzuklären«. In jüngster Zeit ist die Maßgeblichkeit der Aufklärung sowohl in wissenschaftlichen als auch in gesellschaftlichen Debatten in die Kritik geraten. Wieviel Selbstüberschätzung steckt im Anspruch der Aufklärer? Ist Aufklärung nicht ebenso wie der christlich-pietistische Reformanspruch und die damit verbundene Mission trotz der von ihr beanspruchten Universalität, ein partikulares Projekt, das die Vorherrschaft Europas mehr gestärkt als in Frage gestellt hat? Wieviel taugen die kritischen Verfahren, die anthropologischen Leitbilder und die politischen Ideale des 18. Jahrhunderts noch in einer Zeit, in der sich partikulare und nationalistische Tendenzen rapide auszubreiten scheinen?

Um solchen Fragen nachzugehen, haben die in Halle ansässigen Forschungseinrichtungen zum 18. Jahrhundert im Jahr 2018 die Halle Lectures ins Leben gerufen. Jährlich zwei herausragende, international renommierte Wissenschaftler:innen werden gebeten, ihre Sicht auf die Erforschung des 18. Jahrhunderts und deren Bedeutung im Kontext der aktuellen Weltlage darzulegen. Historische Fundierung und gegenwartsbezogene Problematisierung sollen mit lokalen, nationalen, europäischen und globalen Perspektiven verbunden werden. Die Vorträge richten sich sowohl an Forschende und Studierende als auch an die weitere Öffentlichkeit. Im Jahr 2025 widmen sich die Lectures dem großen Thema Zukunft.

Eine Kooperation des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA), des Interdisziplinären Zentrums für Pietismusforschung (IZP), der Alexander von Humboldt-Professur für Neuzeitliche Schriftkultur und europäischen Wissenstransfer, des Landesforschungsschwerpunkts „Aufklärung – Religion – Wissen“ und der Franckeschen Stiftungen.

Die bisherigen Halle Lectures sind unter https://openlecture.uni-halle.de digital abrufbar.

Mittwoch, 18.06.2025

Wieviel Zukunft steckt in der Vergangenheit? Geschichte schreiben im Anthropozän

Eine der engagiertesten akademischen Stimmen in gesellschaftlichen Debatten unserer Tage, Prof. Dr. Hedwig Richter von der Universität der Bundeswehr, spricht zu »Wieviel Zukunft steckt in der Vergangenheit?«.

Diese Veranstaltung findet analog und digital als Live-Stream über den YouTube-Kanal der Universität statt: https://www.youtube.com/@UniHalleMLU.

18:00 Uhr - 19:30 Uhr, Aula des Löwengebäudes, Universitätsplatz 10
Mittwoch, 12.11.2025

Gibt es Zukunftswissen? Zwischen zukünftigen Gegenwarten und gegenwärtigen Zukünften

Der renommierte Soziologe Prof. Dr. Armin Nassehi von der Ludwig-Maximilians-Universität München über die Erwartbarkeit von Zukunft in »Gibt es Zukunftswissen?«

Über die Zukunft zu räsonieren, ist zugleich sehr einfach und sehr schwierig. Es ist sehr einfach, weil das Wissen gegenwärtig keine sicheren Anhaltspunkte kennt – und es ist schwierig aus demselben Grund. Dass die Zukunft stets nur mit den Mitteln der Gegenwart »beobachtet« werden kann, lässt sich an der Differenz früherer Zukunftserwartungen gegenüber der Gegenwart zeigen. Lernen lässt sich daraus, wie selbstreferentiell jedes Wissen und jede Form der Repräsentation der »Wirklichkeit« ausgestattet ist. Die Kunst der Erörterung besteht freilich darin, sich nicht einfach mit der Relativität oder gar Beliebigkeit von Wissen abzufinden, sondern nach den Bedingungen zu fragen, wie man dennoch auf Wissen setzen kann, auch wenn das Wissen vor allem auf sich selbst setzt. So lässt sich nicht nur aus der Vergangenheit, sondern auch aus der Zukunft etwas über die Gegenwart lernen.

Die Veranstaltung findet analog und digital als Live-Stream über den YouTube-Kanal der Universität statt: https://www.youtube.com/@UniHalleMLU.

18:00 Uhr - 19:30 Uhr, Aula des Löwengebäudes, Universitätsplatz 10

Ausstellungen

300 Jahre Neugier. Verborgenes Wissen aus der Wunderkammer

Jahresausstellung 2025

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11. Mai 2025 - 06. April 2026Haus 1 - Historisches Waisenhaus

Die Handbibliothek der Kunst- und Naturalienkammer

Kabinettausstellung

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10. September 2025 - 06. April 2026Haus 22-24

Francke im Wandel

Gestalten Sie mit uns die neue Ausstellung zum Stiftungsgründer!

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Haus 28

Historisches Waisenhaus

Ein Schloss für die Bildung

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Haus 1 - Historisches Waisenhaus

Kunst- und Naturalienkammer

3000 Wunder der Welt

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Haus 1 - Historisches Waisenhaus

Kulissenbibliothek

»Eine der besten Bibliotheken der Zeit«

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Haus 22

Pietismus-Kabinett

Kraft des Wortes

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Haus 1 - Historisches Waisenhaus

Rundgang durch das Kulturdenkmal

300 Jahre Bildung in einer einzigartigen Architekturlandschaft

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Waisenhaus-Kabinett

Weltveränderung durch Menschenveränderung

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Haus 1 - Historisches Waisenhaus