300 Jahre Neugier. Verborgenes Wissen aus der Wunderkammer

Jahresausstellung 2025
Ausstellung

Die Bekrönungsmalerei des Pflanzenschranks in der Wunderkammer
Ein Kurator hält ein verziertes Objekt aus der Wunderkammer in den Händen.
Drei Besucherinnen legen Puzzle-Teile einer Landkarte zusammen
Eine Frau zeigt ein großes altes Buch mit farbigen Bildern
Vier Frauen schauen sich Objekte in den Schaukästen der Ausstellung an
Vier Frauen betrachten verschiedene Objekte in der Ausstellung
  
zur Onlineausstellung

2025 jährt sich die Wiedereröffnung der Kunst- und Naturalienkammer der Stiftungen, einer der besterhaltenen frühbürgerlichen Universalsammlungen. Die Jahresausstellung möchte einerseits Bilanz ziehen und die großartige Leistung der Rekonstruktion und Zugänglichmachung der Kammer 1995 erinnern und würdigen – sowie andererseits eine Art Bedienungsanleitung für das »begehbare Exponat Wunderkammer« in der Gegenwart des 21. Jahrhunderts bieten.

Der Rundgang startet in der Zeit um 1990 und erzählt die spannende Rekonstruktion und Zugänglichmachung der vor 30 Jahren fast vergessenen Kammer. Im Treppenaufgang des Waisenhauses werden großformatige Fotos gezeigt, die den bedauernswerten, ja desaströsen Zustand der fast vergessenen Kammer kurz vor ihrer Rettung und Restaurierung eindrucksvoll dokumentieren.

Von dort aus begeben Sie sich auf einen Ausstellungsparcours mit sieben thematischen Räumen, die den Bogen vom einzigartigen Ordnungssystem der Objekte und Sammlungsmöbel bis hin zur damals hochmodernen Systematisierung der Naturalien spannen. Begeben Sie sich auf Spurensuche nach verlorenen und rätselhaften Objekten, nähern Sie sich dem Indienschrank vielstimmig aus postkolonialer Perspektive, folgen Sie in einer Zeitreise den Besucher:innen des 18. Jahrhunderts und lassen Sie den Blick über die Wunderkammerlandschaft im 21. Jahrhundert schweifen.

»Die Neugier, die beim Besuch einer Wunderkammer in der Frühen Neuzeit durch vielfältige Assoziationsketten und das komplexe Zusammenspiel von Raum, Mobiliar, Exponaten, Ordnungsmustern und Erzählungen ausgelöst wurde und auch entstehen sollte, funktioniert damals wie heute. Die Sammlung birgt ein enormes Potential, uns auch im 21. Jahrhundert zu faszinieren, anzuregen und aufzuklären.« 
Kuratoren Tom Gärtig, Philipp Wille und Prof. Dr. Holger Zaunstöck

 

Kuratoren
Tom Gärtig, Philipp Wille und Holger Zaunstöck

Co-Kurator:innen
Raum 2: Diana Stört (Berlin), Raum 4: Thomas Ruhland (Halle)

Raumkonzeption
1: Wunderkammer – Tom Gärtig, Philipp Wille und Holger Zaunstöck
2: Sammlungsschränke – Diana Stört
3: Indien – Tom Gärtig, Heike Liebau (Berlin), Holger Zaunstöck
4: Naturalien – Thomas Ruhland, Philipp Wille
5: Spurensuche – Tom Gärtig
6: Zeitreise – Holger Zaunstöck
7: Universalsammlungen – Tom Gärtig, Thomas Müller-Bahlke, Philipp Wille, Holger Zaunstöck

Vermittlung
Katharina Bäuml, Florian Halbauer, Larissa Stark, Barbara Werner

Gestaltung und Realisierung
formikat GbR: Oliver Reinecke und Matthias Zänsler (Halle)

Aufbau
Kay Michael Dittmann, Lorenz Ebersbach, Julian Gottschalk, Torsten Krüger, Oliver Reinecke, Matthias Zänsler

Restauratorische Begleitung
Silke Hönig (Halle), Kerstin Lux (Halle), Katharina Popov-Sellinat (Weimar), Sabine Kuypers (Biebertal)

Onlineausstellung
Sophie Lorenz, Sabrina Mögelin

Film
Felix Brokbals (Halle)

Buchreproduktion
Andreas Richter (Dobis)

Grafikdesign Werbemedien
anschlaege.de, Berlin

Wir danken herzlich allen leihgebenden Institutionen.

Angebote

300 Jahre Neugier! Ausstellungsrundgang

Museumspädagogisches Angebot
Klasse 5-12

Die Führung durch die Jahresausstellung »300 Jahre Neugier« vermittelt anhand ausgewählter Exponate überraschende Einblicke in die Geschichte und Erforschung der Wunderkammer. Themen des Rundgangs sind die ausgefeilte Konstruktion der Wunderkammerschränke, die Sortierung der Naturalienabteilung nach Carl von Linnés Natur-Klassifikation oder auch die Entdeckung verloren geglaubter Objekte. Den Abschluss bildet ein Besuch der Wunderkammer.
(Geschichte, Biologie, Kunst)

Info

  • Dauer: 90 Minuten
  • Kosten: 50 € (bis 30 Schüler:innen)
  • Treffpunkt: Haus 1 - Historisches Waisenhaus - Krokoseum

Ihre Ansprechpartnerinnen

Andrea Güllmar

Informationszentrum

AG

Ausstellungsbonbon – Sammelfieber & Setzkästen!

Museumspädagogisches Angebot
Klasse 1-4

Sammeln, Sortieren und Rätseln – das diesjährige Ausstellungsbonbon erfordert flinke Finger und kluge Köpfe. Inspiriert durch die Erkundung von Wunderkammer und Jahresausstellung erhalten die Kinder die Aufgabe, Setzkästen nach unterschiedlichen Kategorien zu befüllen. Die Kinder üben sich darin, Gegenstände genau unter die Lupe zu nehmen und gemeinsame Eigenschaften zu erkennen – trotz aller Unterschiede.
(Sachkunde, Gestalten)

Info

  • Dauer: 120 Minuten
  • Kosten: 15 Euro (bis max. 15 Kinder), 30 Euro (bis max. 30 Kinder)
  • Treffpunkt: Haus 1 - Historisches Waisenhaus - Krokoseum

Ansprechpartnerinnen

Andrea Güllmar

Informationszentrum

AG

Alles in Ordnung! Ausstellungsworkshop

Museumspädagogisches Angebot
Klasse 5–7

Das Programm führt in die Wunderkammer und Jahresausstellung und beinhaltet einen praktischen Teil in unserer Werkstatt. Inhaltlicher Schwerpunkt ist das Ordnungssystem der Kammer. Wir richten unser Augenmerk auf die Sammlungsschränke als Wissensbehältnisse sowie die Naturalienabteilung, die sich in ihrer Sortierung an Linnés Natursystem orientiert. Bei der Gestaltung dreidimensionaler Wimmelbilder entstehen mit kreativem Kniff eigene Ordnungsarrangements.
(Geschichte, Kunst, Biologie)

Info

  • Dauer: 120 Minuten
  • Kosten: 80 € (bis 30 Schüler:innen)
  • Treffpunkt: Haus 1 - Historisches Waisenhaus - Krokoseum

Ihre Ansprechpartnerinnen

Andrea Güllmar

Informationszentrum

AG

Digitale Angebote

300 Jahre Neugier. Verborgenes Wissen aus der Kunst- und Naturalienkammer

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2025 jährt sich die Wiedereröffnung der Kunst- und Naturalienkammer der Stiftungen, einer der besterhaltenen frühbürgerlichen Universalsammlungen. Die Jahresausstellung möchte einerseits Bilanz ziehen und die großartige Leistung der Rekonstruktion und Zugänglichmachung der Kammer 1995 erinnern und würdigen – sowie andererseits eine Art Bedienungsanleitung für das »begehbare Exponat Wunderkammer« in der Gegenwart des 21. Jahrhunderts bieten.

Einblicke in die Kunst- und Naturalienkammer

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Wunderkammern waren die Museen der Frühen Neuzeit, zwischen Renaissance und Aufklärung. Anders als in einem modernen Museum ging es nicht in erster Linie um das einzelne Objekt, sondern um die Gesamtheit der Objekte. Die Wunderkammer des Waisenhauses wurde zwischen 1736 und 1741 als Kunst- und Naturaliensammlung eingerichtet und diente im Wesentlichen der Ehre Gottes und seiner Schöpfung, der Wissenschaft, dem Schulunterricht und als Werbeinstrument für die Franckeschen Stiftungen und den Halleschen Pietismus.