Kultur-Aperitif
Kurze, pointierte und unterhaltsame Führung zur Mittagszeit mit geselligem Ausklang

Kurze, pointierte und unterhaltsame Führung zur Mittagszeit mit geselligem Ausklang
Mit dem neuen exklusiven Format begleitend zur Jahresausstellung »300 Jahre Neugier. Verborgenes Wissen aus der Wunderkammer des Waisenhauses« nehmen unsere Extpert:innen mit Ihnen einmal monatlich einen ganz besonderen Schatz der Wunderkammer unter die Lupe.
Jeden dritten Mittwoch im Monat laden wir Sie zu einer 25-minütigen Kurzführung zur Mittagsstunde ein, die pointiert und unterhaltsam jeweils ein außergewöhnliches Exponat und seine Geschichte vorstellt. Zum Ausklang reichen wir einen Aperitif. Und wenn Sie Lust haben, gehen Sie im Anschluss zum Mittagessen in die Nudelmanufaktur »Tranquebar«. Das Ticket gilt an diesem Tag als 10%-Gutschein auf ein Mittagsgericht sowie als Eintrittskarte in alle Ausstellungen. Tickets können vier Wochen vor dem Termin im Infozentrum erworben werden.
Der Mensch wird in der Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen zu den Tieren gezählt. Deswegen befinden sich im Tierschrank einige Objekte aus menschlichen Überresten, wie in Spiritus konservierte Föten, Blasensteine und ein anatomisches Wachsmodell. Philipp Wille stellt aktuelle Forschungsergebnisse zu den Objekten vor und erläutert ihre Stellung im Sammlungsensemble von 1741.
In der aktuellen Jahresausstellung befindet sich ein kleines Diorama, das mit Puppen von Francke und von Waisenkindern eine Kurrende, also einen Laufchor zur Spendensammlung, vor dem Waisenhaus darstellt. Dieses faszinierende Objekt, das normalerweise hinter verschlossenen Vitrinentüren in der Kunst- und Naturalienkammer ausgestellt ist, zählt zu den rätselhaften Dingen – obwohl seine Präsenz in der Sammlung doch eigentlich naheliegen würde – und wird anhand neuester Forschungen von Prof. Dr. Holger Zaunstöck vor Ort in der Jahresausstellung vorgestellt.
Die Modellkollektion gehört zweifellos zu den faszinierendsten Sammlungsteilen der Kunst- und Naturalienkammer. Ein Großteil der Modelle von Maschinen, Gebäuden und Geräten gehörte ursprünglich zur Lehrmittelsammlung der ersten Realschule Deutschlands, die vom hallischen Theologen Christoph Semler 1707 eröffnet wurde. Wie die Modelle dort genutzt wurden und warum sie heute in den Franckeschen Stiftungen zuhause sind, erfahren Sie von Kustos Tom Gärtig.
Die Figur des Hohepriesters ist der letzte Überrest der vier alten Landschaftsmodelle, die einst in der Mitte der Kunst- und Naturalienkammer standen. An der Sorgfältigkeit, mit der die Figur gestaltet ist, lässt sich erahnen, wie akribisch die Modelle den biblischen Vorgaben entsprochen haben. In ihrer Anschaulichkeit wollten die Modelle Fragen nach einem gottgemäßen Leben im Alltag der Welt aufwerfen. Was also könnten die Granatäpfel und Glocken am Saum des hohepriesterlichen Gewandes uns heute noch zu sagen haben? Stiftungspfarrerin Gabriele Zander weiß spannende Details zu diesem Objekt zu berichten.