30 Jahre hymnologische Gesangbuchforschung in den Franckeschen Stiftungen

Wissenschaft
Internationales Symposium, Konzert im Rahmen der Händel-Festspiele und Ausstellung im Historischen Waisenhaus

Wir feiern 30 Jahre Gesangbuchforschung in den Franckeschen Stiftungen – ein bedeutender Meilenstein, der mit einem internationalen Symposium und einem Konzert im Rahmen der Händelfestspiele im Freylinghausen-Saal gewürdigt wird.

In mehreren, 2000–2015 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekten legte das Forschungsteam unter Dr. Wolfgang Miersemann und Dr. Hans-Otto Korth hochgeschätzte Publikationen für die Fachwelt und Liederbücher für Musikbegeisterte vor, die das christliche Lied im 17. und 18. Jahrhundert mit Blick auf den Halleschen Pietismus vorstellen.

Das Symposium am 12. Juni 2025 gibt tiefere Einblicke in diese Forschungsarbeit. Im Zentrum steht die kritische Neuedition des Freylinghausenschen Gesangbuchs (Halle 1704/14), das einst als »Hallisches Gesangbuch« weit über die deutschen Grenzen hinaus Furore gemacht hat und von dessen neuartigen Liedern etliche in vielen Übersetzungen bis heute lebendig geblieben sind. Begleitend dazu wird im Historischen Waisenhaus eine Ausstellung eröffnet, die seit 1994 geleistete hymnologische Forschungen und Originalquellen präsentiert.

Am Abend folgt im historischen Freylinghausen-Saal ein Konzert im Rahmen der Händel-Festspiele: »Jesus ist das schönste Licht. Hallische Lieder«. Veranstaltungsort ist ebenjener 1711 eingeweihte Saal des Historischen Waisenhauses, mit dem – dazumal Bet- und Singesaal, heute Freylinghausen-Saal genannt – ein Raum für die legendären »Singstunden« in Franckes stetig wachsender Schulstadt geschaffen wurde. Von hier aus gelangten die »Neuen Lieder« des Geistreichen Gesangbuches in die Welt. Das Konzert wird von den renommierten Musiker:innen Hanna Zumsande (Sopran), Georg Poplutz (Tenor), Juliane Laake (Gambe) und Stefan Kießling (Orgel) gestaltet.