»Jesus ist das schönste Licht«. »Hallische Lieder« am historischen Ort.
Konzert

Konzert
Im Rahmen der Händel-Festspiele schließt sich an das Symposium »Der Freylinghausen editorisch neu entdeckt« ein abendliches Konzert an, dessen Veranstaltungsort und Programm ganz dem tagsüber verhandelten Thema entsprechen. Veranstaltungsort ist ebenjener 1711 eingeweihte Saal des Historischen Waisenhauses, mit dem – dazumal Bet- und Singesaal, heute Freylinghausen-Saal genannt – ein Raum für die legendären »Singstunden« in Franckes stetig wachsender Schulstadt geschaffen wurde und von dem aus die »Neuen Lieder« des Geistreichen Gesangbuches in die Welt gelangten.
Geboten wird eine Auswahl in Text und/oder Melodie besonders charakteristischer »Neuer Lieder« der Sammlung, die erstmals eine Reihe herausragender Liedschöpfungen des als Waisenhausarzt und -apotheker noch heute bekannten Francke-Schülers Christian Friedrich Richter einschließt und so diese zweite wichtige Seite seines Wirkens wieder ins Bewusstsein rückt. Demgemäß gibt der Titel eines Richter-Liedes, Jesus ist das schönste Licht, auch den Titel des Konzerts ab, bei dem übrigens an einigen Stellen – ganz im Sinne einstiger »Singstunden«-Praxis – das Publikum zum Mitsingen eingeladen wird.
Als Ausführende konnten Musikerinnen und Musiker gewonnen werden, die in ihrem jeweiligen Fach durch rege Konzerttätigkeit und CD-Produktionen bestens ausgewiesen sind: so die Sopranistin Hanna Zumsande, der Tenor Georg Poplutz, die Gambistin Juliane Laake und der Organist Stefan Kießling. Dabei bedeutet die Wahl der Gambe als Continuo-Instrument insofern etwas Besonderes, als jener im Programm stark vertretene hallesche Lieddichter Christian Friedrich Richter selbst Gambist gewesen ist.
Eine Einführung in das Konzert gibt Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann vom Institut für Musikwissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.