Spielraum: Unser Jahresthema 2024

Über uns
»Spielen ist wie Dünger fürs Gehirn« (Prof. Dr. Gerald Hüther im Jahresmagazin der Franckeschen Stiftungen)

ein dunkelblauer Hintergrund auf dem in weißer Schrift Spielraum steht

Das Jahresprogramm der Franckeschen Stiftungen 2024 unter dem Motto »Spielraum« rückt die wertvolle Sammlung von Modellen für den Schulunterricht aus der Zeit um 1700 in der Kunst- und Naturalienkammer in den Mittelpunkt. Ihr Schöpfer, der hallesche Theologe Christoph Semler (1669–1740), begründete gemeinsam mit August Hermann Francke (1663–1727) einen ganz neuen Schultypus, die Realschule. Das Spiel mit der detailgetreuen Drechselbank, der Druckerpresse oder dem Fischerboot berührt die verschiedensten Sphären der Kultur. Spielen schafft Freiräume, die für Innovationen wichtig sind, ist ein Motor für wissenschaftliche Erkenntnisse ebenso wie eine Möglichkeit, soziale Prozesse auszuprobieren und einzuüben. Die Veranstaltungen im Jahresprogramm der Franckeschen Stiftungen laden ein, sich differenziert mit Bildung, Kreativität, Anschauung und Spielen auseinanderzusetzen. Es ist eingebettet in das 15. stadtweite kulturelle Themenjahr unter dem Motto »Komm raus zum Spielen«, dessen Intendanz die Franckeschen Stiftungen gemeinsam mit dem Puppentheater Halle innehaben.

Der renommierte Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther wird das Jahresprogramm zur Francke-Feier(22. – 24. März) eröffnen und mit seiner Festrede »Mit Freude lernen: Wie kann das gelingen?« den Bogen zur Jahresausstellung schlagen. Unter dem Titel »Total real. Die Entdeckung der Anschaulichkeit« (23. März – 2. Februar 2025) stellt die Schau das Lernen mit allen Sinnen an Modellen, mit Experimenten und Handfertigkeiten im neuen Schultypus Franckes, der Realschule, vor. Das Kuratorenteam um Tom Gärtig schaut aus dem historischen Blickwinkel heraus auf die Gegenwart und fragt danach, wie sich Natur und Technik heute mit der Unterstützung durch smarte Geräte und neue virtuelle Welten anschaulich vermitteln lassen.

Namhafte Expert:innen und Veranstaltungen mit großer Reichweite sind die Ankerpunkte des Kulturprogramms: Svenja Flaßpöhler (23. April, Persönlichkeiten im Gesprächin Kooperation mit MDR Kultur), Heribert Prantl (Halle Lectures, 12. Juni) und die mit ca. 1.800 Gästen größte wissenschaftliche Veranstaltung in den Franckeschen Stiftungen, der Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften (DGfE) (10. – 13. März) zum Thema »Krisen und Transformationen?«. Rechtzeitig zu diesem Anlass konnte dank einer Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt ein neues digitales Wegeleitsystem realisiert werden. Mit der barrierearmen Webanwendung können über 800 Ziele in den Gebäuden und auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen Schritt für Schritt zielsicher gefunden werden.

Die Museumsnacht Halle-Leipzig (4. Mai) nimmt unter dem Titel »Total real? Total irreal!« mit einer Illumination des Leipziger Licht- und Tonkünstlers Bernd Gengelbach das Jahresthema auf und erlaubt nur vermeintlich einen realen Blick in den Lindenhof mit Menschen und Tieren. Das Historische Lindenblütenfest (8. + 9. Juni) unter dem Titel »Lasst uns was spielen!« ist der Spielfreude und dem Spieltrieb gewidmet. Auf dem stimmungsvollen historischen Stiftungsgelände entstehen Spielräume mit originellen Ideen und Mitmachangeboten für die ganze Familie. Zur Langen Nacht der Wissenschaften (5. Juli) stehen Wunder der Bildprojektion im Mittelpunkt: Camera obscura, Laterna Magica. Eigens für die Jahresausstellung wird vor dem Aufgang zum Altan nach historischen Vorbildern eine Camera Obscura aufgebaut sein, an der die Besucher:innen die bildgebenden Verfahren des 18. Jahrhunderts erfahren können. In der Historischen Bibliothek zeigt eine Kabinettausstellung (26. April – 3. November) als Beitrag zum Klopstock-Jahr 2024 unter dem Titel »Zur Schönheit der Literatur« besonders sehenswerte Bücher aus dem Bestand.

Alle Informationen zu den Veranstaltungen im Jahresprogramm finden Sie in unserem Jahresmagazin:

JAHRESMAGAZIN »Spielraum«- Das Jahresprogramm im Überblick:
64 Seiten mit
> Interviews (Prof. Dr. Gerald Hüther, Neurobiologe und Lernforscher),
> Reportagen (Kinderhaus Maria Montessori),
> Hintergründen (Christoph Semler und die erste Realschule Deutschlands),
> Terminen und aktuellen Nachrichten
Ab sofort kostenlos erhältlich im Infozentrum im Francke-Wohnhaus (Di – So,
10 – 17 Uhr)