Geschichtslabor
Vermittlungsprogramm für Sek II

Vermittlungsprogramm für Sek II
Als öffentlich-rechtliche Kulturstiftung bieten die Franckeschen Stiftungen vielfältigste Möglichkeiten, sich hautnah und propädeutisch mit historischen Themen zu befassen.
1 Ort, 4 Themen und 300 Jahre Geschichte
Wir laden Gruppen oder Kurse der Sek II ein, historische Forschung in den Franckeschen Stiftungen im Rahmen eines Workshops kennenzulernen und genau unter die Lupe zu nehmen. Dabei können die Schüler:innen Methodenkompetenzen für Unterricht und Studium erwerben und neue Perspektiven auf unterschiedliche Berufsfelder gewinnen. Ihnen stehen Expert:innen aus Wissenschaft, Archiv und Bibliothek sowie des Museums zur Seite.
Programm
Die Teilnehmenden besuchen die Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) für 1-3 Tage und erarbeiten sich den vorab gewählten thematischen Schwerpunkt.
Dazu stehen die Expert:innen mit Werkstatt-Sequenzen, Führungen, Diskussionsrunden und Impulsvorträgen zur Verfügung. Dabei lernen die Schüler:innen den richtigen Umgang mit Recherchetools und Originalquellen, Fragestellungen zu entwickeln und mit dem vorhandenen und völlig unbekannten Material zu arbeiten. Einblicke in die historischen Hilfswissenschaften sollen den Zugang dazu erleichtern.
Inhaltlich decken die zur Verfügung stehenden Workshops die Bereiche Ideen-, Wissenschafts- und Kulturgeschichte und Personenforschung sowie einen Zeitraum vom 17. bis ins 19. Jahrhundert ab.
Ausgewählt werden kann eines der nachfolgenden vier Themen:
Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Gründer der Franckeschen Stiftungen und seiner Memoria. Die Schüler:innen erarbeiten sich mit Hilfe verschiedener Orte auf dem Gelände und Originalquellen Informationen zur Person Franckes. Dabei lernen sie die Komplexität der Personenforschung kennen. Zentrales Thema ist die Gedächtniskultur des 18. und 19. Jahrhunderts. Mithilfe einer Vielfalt an historischen Schrift- und Sachquellen erarbeiten sich die Schüler:innen den Wandel der Francke-Memoria auch im Hinblick auf die damaligen Ereignisse und Entwicklungen.
Die Franckeschen Stiftungen sind auch als Schulstadt bekannt. Der Gründer August Hermann Francke reformierte die Bildung im 17./18. Jahrhundert grundlegend. Die Schüler:innen setzen sich mit der buchstäblichen Bildungsarchitektur der Stiftungen und Franckes Ideen auseinander. Um diese einordnen zu können, befassen sie sich mit den Lehr- und Lernbedingungen vor seiner Zeit. Am Originalschauplatz werden unterschiedliche historische Quellen wie Planzeichnungen und historisches Mobiliar herangezogen, um die tiefgreifenden und präzise geplanten Neuerungen in der Bildung auszuarbeiten. Wie Franckes Ideen „Schule machten“ wird ebenfalls Thema sein
Die Errungenschaften der Medizin Ende des 19. Jahrhunderts erleichterten das Leben der Menschen ungemein und bildeten die Grundlage für unsere heutige Gesundheitsfürsorge. Doch wie wurde aus der HeilKUNST eine Wissenschaft? Die Franckeschen Stiftungen schufen im 18. Jahrhundert – zunächst aus praktischen Gründen – eine medizinisch-pharmazeutische Infrastruktur, die sich zu einem weltweiten Handelsnetzwerk entwickelte. Mithilfe von zum Teil einzigartigen Schrift- und Sachquellen soll erarbeitet werden, wie sich medizinisches Wissen gewandelt hat.
Die historische Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen beherbergt eine einzigartige Sammlung von Objekten aus aller Welt. Ihre Entstehungsgeschichte, Systematik und Erforschung stehen im Zentrum des Programms. Dabei werden auch ganz aktuelle Probleme wie Kolonialismus und Provenienzrecherche diskutiert. Die Schüler:innen werden dazu angeregt, sich einen Teil der Sammlung auf unterschiedliche Weise selbst zu erschließen, auch mittels im Workshop neuerlernter Fähigkeiten.
Ablauf
Im Basismodul an Tag 1 werden die Schüler:innen an das jeweilige Thema herangeführt und kommen bereits mit den Expert:innen ins Gespräch. Auf diesem Wissen wird im Folgenden aufgebaut.
Am zweiten Tag führt Modul A in die Recherchemöglichkeiten vor Ort ein und bietet Raum, die Onlineangebote des Studienzentrums zu testen. An drei verschiedenen Stationen erhalten die Schüler:innen die Gelegenheit, historische Hilfswissenschaften auszuprobieren.
Im Modul B wird das Thema vertieft. Hier finden Quellenarbeit, Recherche und weitere Gespräche mit den Expert:innen statt. Das Format orientiert sich an dem gewählten Schwerpunkt.
Das Modul Studium plus bietet in der Vorlesungszeit die Möglichkeit, an einem dritten Tag einer Lehrveranstaltung an der Universität Halle im Fachbereich Frühe Neuzeit teilzunehmen, so es ein passendes Angebot gibt.
Alle Informationen zu Buchung, Übernachtung, Verpflegung und Rahmenprogramm finden Sie im Dokument im Downloadbereich.