Georg Friederich Händel: Teseo

Formal ist Teseo Händels französischste Oper, da sie als einziges seiner dramatischen Bühnenwerke nicht aus drei, sondern aus fünf Akten besteht, ähnlich einer französischen Tragédie lyrique. Der Text mag zwar italienisch sein, doch er orientiert sich inhaltlich stark an Quinaults Libretto, das 1675 von Jean-Baptiste Lully unter dem Titel Thesée vertont wurde. Im Fokus der Handlung steht das Liebesglück des Helden Theseus, das er gegen die eifersüchtige Zauberin Medea verteidigen muss, eine der schillerndsten Figuren der Kulturgeschichte, deren Charakter durch Händels vielschichtige Musik scharfe Konturen erhält.

Seit ihrer Uraufführung im Jahr 1713 erfreute sich die Oper großer Beliebtheit, was nicht nur auf Händels Talent zurückzuführen ist, sondern auch auf die aufwendige Ausstattung. Vor allem jedoch ist es die Musik, die Medeas Geisterbeschwörungen und Feuerzauber auf magische Weise zum Leben erweckt, besonders bei einer konzertanten Aufführung, wo die Fantasie Regie führt.

Die musikalische Leitung für diese Aufführung liegt in den Händen von Jarosław Thiel, während die Solist*innen Dennis Orellana (Teseo), Suzanne Jerosme (Agilea), Fanny Lustaud (Medea), Sonja Runje (Egeo), Johanna Rosa Falkinger (Clizia), Franko Klisović (Arcane) und Michał Pytlewski (Sacerdos di Minerva) sein werden, begleitet vom Wrocław Baroque Orchestra.

Vor dem Konzert bietet Stephan Drehmann von der Stiftung Händel-Haus eine Konzerteinführung in der Glashalle des Händel-Hauses an. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr und der Eintritt ist frei, die Platzwahl ist ebenfalls frei. Die Einführung dauert etwa 30 Minuten.