Die Franckeschen Stiftungen

Bildungskosmos an historischer Stätte

Die Gründung der Franckeschen Stiftungen geht auf den lutherischen Theologen und Pädagogen August Hermann Francke (1663–1727) zurück. Verwurzelt in tiefer Frömmigkeit, beflügelt durch christliche Überzeugung und angetrieben von pietistischer Tatkraft gründete er vor mehr als dreihundert Jahren vor den Toren der Stadt Halle an der Saale eine Armenschule und eine Waisenanstalt. Daraus entwickelte sich innerhalb weniger Jahre ein vielgliedriges Schulwesen für alle sozialen Schichten und für beiderlei Geschlecht. Damit trat August Hermann Francke an, um mit den Mitteln der Bildung soziale Missstände zu beseitigen und die Gesellschaft seiner Zeit in einem christlichen Sinne zu verbessern.

Seit der Wiedergründung der Franckeschen Stiftungen 1992 als Stiftung öffentlichen Rechts betreiben wir die Bewahrung und Pflege des durch August Hermann Francke begründeten kulturellen Erbes:

Das geschieht einerseits durch die Erhaltung des einzigartigen Gebäudeensembles sowie der überlieferten kulturhistorischen Sammlungen, die hauptsächlich im Archiv, in der Bibliothek und der Kunst- und Naturalienkammer zusammengefasst sind. Andererseits erfolgt dies durch die Neubelebung der Ideen und Grundanliegen August Hermann Franckes in zeitgemäßer Form. In den stiftungseigenen Einrichtungen bieten wir kulturelle, wissenschaftliche, soziale und pädagogische Aktivitäten, die sich an alle Menschen im In- und Ausland richten. Die Stiftungen bilden aber darüber hinaus auch das Dach für mehrere Dutzend weiterer Einrichtungen, die auf dem Stiftungsgelände jeweils eigenständig Teilaspekte des Traditionserbes Franckes weiterführen. Dazu gehören auch Institutionen, die bewusst das christliche Leben in den Franckeschen Stiftungen stärken.

Die Franckeschen Stiftungen besitzen heute wieder das Potential, um mit ihren Angeboten der kulturellen Bildung in enger Verzahnung mit wissenschaftlicher Arbeit und den vielfältigen sozialen Aktivitäten Antworten auf die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu geben. Diese sind den Problemlagen zu Franckes Lebzeiten erstaunlich ähnlich. Auch heute geht es um Fragen der gesellschaftlichen Teilhabe, der Bildungsgerechtigkeit und des interkulturellen Miteinanders, um nur einige Beispiele aufzugreifen. So werden die wir unsere Arbeit auch in Zukunft an den Ideen des Gründers August Hermann Francke ausrichten und  Bildungsangebote für alle Gesellschaftsgruppen entwickeln, unabhängig von der sozialen und kulturellen Herkunft sowie von Alter und Geschlecht, um auf diese Weise für eine weltoffene und demokratische Gesellschaft einzutreten.

Ihr Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke
Direktor

Joachim Gauck als Bundespräsident im Freylinghausen-Saal der Franckeschen Stiftungen

Joachim Gauck als Bundespräsident

anlässlich des 350. Geburtstages August Hermann Franckes

»Die Franckeschen Stiftungen erleben wir heute in der Gestalt der Traditionsbewahrung, die aktiv macht. Hier spürt man den Mut, aktuelle gesellschaftspolitische Herausforderungen anzupacken, und man staunt, dass die frappierender Weise dieselben sind, oftmals jedenfalls, wie zu Franckes Zeiten: Bildung, Teilhabe und sozialer Ausgleich, der lehrt, die eigenen Möglichkeiten zu nutzen.« 

Porträtfoto von Claudia Roth

Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB

anlässlich des 325. Jubiläums der Franckeschen Stiftungen

»325 Jahre Franckesche Stiftungen bedeuten 325 Jahre Einsatz für Gesellschaft und Gemeinwohl: Die vielschichtigen Aktivitäten der Stiftungen, die Kultur, Bildung, Soziales und Wissenschaft miteinander verbinden, beeindrucken bis heute. Ihr Engagement für Kultur, gesellschaftliche Teilhabe und Bildungsgerechtigkeit hat an Aktualität nicht verloren und ist wichtiger denn je. Daher unterstützt mein Haus die bedeutende Arbeit der Franckeschen Stiftungen mit einer jährlichen institutionellen Förderung.«

Monika Grütters als Kulturstaatsministerin in der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen

Kulturstaatsministerin Monika Grütters

bei ihrem Besuch in den Franckeschen Stiftungen (2015)

»Mit der finanziellen Unterstützung von Bund und Land rückt das Ziel in greifbare Nähe, dieser bedeutenden Kultureinrichtung wieder zu altem Glanz zu verhelfen. Dass es uns gelungen ist, diesen geschichtsträchtigen, kulturellen Leuchtturm in Halle wieder erstrahlen zu lassen, ist ein weiterer Beweis für kooperativen und konstruktiven Kulturföderalismus.«

Rainer Robra in den Franckeschen Stiftungen

Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, Rainer Robra

»Mit den Franckeschen Stiftungen verfügen wir im Herzen Halles über ein einzigartiges Ensemble von Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen, in denen heute noch an das Bildungsideal ihres Gründers angeknüpft wird. Der Landesregierung war es daher ein besonders wichtiges Anliegen, das materielle und immaterielle Erbe von August Hermann Francke zu bewahren und fit für die Zukunft zu machen.«