Bilderschaden – Schadensbilder

Restaurierung der Porträtsammlung der Franckeschen Stiftungen

Heute stehen den Menschen moderne Fototechniken zur Verfügung, um Aussehen und Gestalt von Personen für die Nachwelt zu bannen. Früher war es nur wenigen Personen möglich, sich in aufwändigen künstlerischen Verfahren porträtieren zu lassen. Erst mit der Erfindung des Kupferstiches Anfang des 16. Jahrhunderts, der die Vervielfältigung identischer Bilder in hohen Auflagen ermöglichte, verbreiteten sich Graphikblätter mit den Porträts bekannter Personen. Diese Graphiken sind heute häufig das einzige Zeugnis von dem Aussehen einer Person und wurden zu begehrten Objekten eifriger Sammler.

Die Böttichersche Porträtsammlung

Ein außergewöhnlich engagierter Sammler war Jakob Gottfried Bötticher (1692-1762), Inspektor der Buchhandlung des Halleschen Waisenhauses. Seine etwa 13.000 Bildnisse umfassende Porträtstich-Sammlung vermachte er 1756 der Bibliothek des Waisenhauses.
Eine Durchsicht der Porträts vermittelt den Eindruck, eine Art "Who's who" der frühen Neuzeit vor sich zu haben: Kaiserporträts, Abbildungen der preußischen Könige oder der Zaren finden sich genauso wie Porträts bedeutender Gelehrter des 16. bis 18. Jahrhunderts, wie beispielsweise Martin Luther, Philipp Melanchthon oder August Hermann Francke. Auch der Mediziner Paracelus sowie die Juristen Hugo Grotius, Samuel von Pufendorf oder Samuel Stryk sind abgebildet.
Eine Besonderheit unterscheidet die Böttichersche Porträtsammlung von anderen vergleichbaren Sammlungen und macht ihren unverwechselbaren Reiz aus: Bötticher klebte die meisten Porträts auf Blätter und notierte Verse dazu, die er zum Teil kalligraphisch aufwändig gestaltete. Diese Verse charakterisieren knapp die dargestellten Personen und vermitteln so dem heutigen Betrachter, wie ein Zeitgenosse des 18. Jahrhunderts diese Personen sah und beurteilte.

Schadensbilder

Die Böttichersche Porträtsammlung ist in ihrer Erhaltung gefährdet! Zahlreiche Blätter weisen Schmutz- und Gebrauchsspuren, eingerissene und geknickte Ränder, Fehlstellen und Verwellungen auf. Doch besonders der Tintenfraß, der die liebevoll gestalteten Verse Böttichers angreift, hat zum Teil schon so dramatische Spuren hinterlassen, dass die Schriften kaum noch lesbar sind. Sie müssen restauriert werden. Den finanziellen Aufwand zur Rettung der Sammlung kann eine öffentliche Einrichtung nicht allein tragen. Daher hat die Bibliothek die Aktion "Bilderschaden - Schadensbilder" ins Leben gerufen.

Wie können Sie helfen?

Helfen Sie mit einer Spende die Sammlung zu erhalten, damit es auch künftigen Generationen möglich ist, sich ein Bild von den Menschen des 16. bis 18. Jahrhunderts zu machen! Bereits mit 35 € retten Sie ein Porträt! Auf Wunsch können Sie auch eine Patenschaft für ein konkretes Porträt übernehmen, das Sie mit Hilfe der Porträtdatenbank auswählen können.

Bankverbindung
Freundeskreis der Franckeschen Stiftungen e.V.
Saalesparkasse Halle
IBAN: DE92 8005 3762 1894 0141 77
BIC: NOLADE21HAL
Stichwort: "Schadensbilder"

Danke für Ihre Hilfe!

Als Zeichen der Anerkennung und des Danks wird Ihnen bei Spenden ab € 100,- ein Buch über die Porträtsammlung mit einem persönlichen Dankschreiben des Direktors der Franckeschen Stiftungen übersandt. Für Spenden ab 400 € erhalten Sie eine Porträtgraphik nach einer originalen Kupferplatte aus der Zeit um 1700.