Presse

Herzlich willkommen im Presseportal der Franckeschen Stiftungen!
Hier stellen wir Ihnen unser Text- und Bildmaterial zur aktuellen Berichterstattung zur Verfügung.

Foto- und Drehgenehmigung

Für alle Dreharbeiten und Fotoaufnahmen in den Franckeschen Stiftungen, einschließlich Außenaufnahmen auf dem Gelände, benötigen Sie eine Genehmigung. Bitte senden Sie uns dafür das ausgefüllte Formular vor Ihrer Anreise  zu.  Um einen reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können, setzen Sie sich gerne vor Beginn Ihrer Arbeit rechtzeitig mit uns in Verbindung.

Jahresausstellung 2023 »Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute«

Unser Thema zum Welttag des Buches am 23. April 2023:
Christiane Marianne Ziegler (1695–1760), Schriftstellerin des 18. Jahrhunderts im Auge der Kritik
Ihre Expertin: Claudia Weiß (www.francke-halle.de/forschung)

Unsere Veranstaltungstipps im Begleitprogramm im April/Mai

24. April, 19.00 Uhr
Wer hat hier die Hosen an? Ein literarisch-historischer Abend zu Geschlechterrollen und -konflikten im 18. Jahrhundert mit der Autorin Angela Steidele

16. Mai 2023, 18.00 Uhr
Persönlichkeiten im Gespräch mit dem Autor Ingo Schulze
Gegen ein lähmendes »Weiter so«
Veranstaltung in Kooperation mit MDR Kultur


Die Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen 2023 unter dem Titel »Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute« erlaubt auf der historischen Streitarena Marktplatz einen Einblick in die Streitkultur der Frühen Neuzeit. Der Marktplatz war der öffentliche Ort, an dem diskutiert, gestritten und – für alle sichtbar – bestraft wurde. Eine breite Medienpalette wie Flugblätter oder Flugschriften, Zeitungen oder Druckgrafiken, Parodien oder Schmähschriften wurde durch umherziehende Händler:innen angeboten und erlaubte den Marktbesucher:innen, auch an den Streitfällen weit über den eigenen Marktplatz hinaus teilzuhaben.

Eine Frau als Dichterin und Gelehrte – der Streitfall Christiane Marianne von Ziegler (1695–1760)
Kuratorin Claudia Weiß erinnert in der Ausstellung an die erfolgreiche Schriftstellerin Christiane Marianne von Ziegler, die auch als Gründerin eines der ersten literarisch-musikalischen Salons in Leipzig besonders im Licht der Öffentlichkeit stand. Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) vertonte als Thomaskantor ihre Kantatentexte und Johann Christoph Gottsched (1700 – 1766) druckte in der moralischen Wochenschrift »Die vernünftigen Tadlerinnen« ihre Artikel. 1733 verlieh ihr die Universität Wittenberg die kaiserlich privilegierte Dichterkrone einer »Poeta laureata«. Der akademische Grad erlaubte es ihr, an den Universitäten des Reiches zu lehren, was ihr einige Studenten nicht zugestehen wollten. Erniedrigende Schmähgedichte, die ihre Texte als Plagiate ausgaben und sie beschuldigten, Männer zur Unzucht und zum Ehebruch verleitet zu haben, zeigen in der Ausstellung, wie auch im Jahrhundert der Aufklärung öffentlich die Grenzen des Sagbaren überschritten wurden. Ihre Arbeit als Lyrikerin, Poetin und Autorin moralischer, ästhetischer wie auch politischer Abhandlungen verteidigte sie:

»Man wird auch kein Gesetze anführen können, welches die Weiber ausschliesset, der Weisheit nachzugehen, die man durch Wissenschaften erlangen kann. Doch ist zu beklagen, daß so bald sich nur ein edler Trieb zu der und jener Wissenschaft, bey einem oder dem andern Frauenzimmer äussert; so bald es die Feder ergreifet, […] es sich harten Urtheilen, Lästern, Schmähen, und den empfindlichsten Begegnungen ausgesetzet sehen muß.«

Christiane Marianne von Ziegler, Dies.: Vermischete Schriften in gebundener und ungebundener Rede. Göttingen: Universitäts-Buchhandlung, 1739, 394–399, hier 396

Termine im Begleitprogramm zur Jahresausstellung | April/ Mai 2023 (Auswahl)

Veranstaltungstipp
16. Mai, 18.00 Uhr
Persönlichkeiten im Gespräch mit dem Autor Ingo Schulze

Gegen ein lähmendes »Weiter so«
Einfachen Antworten misstraut er: Der Autor Ingo Schulze analysiert in seinen Romanen kritisch die Zustände in Deutschland, zuletzt die zunehmende Polarisierung und Radikalisierung in allen gesellschaftlichen Bereichen. 1962 geboren, stammt er aus Mitteldeutschland, wächst in einer gläubigen Familie auf, kann sich sogar vorstellen, Pfarrer zu werden. Sein erstes Buch »Simple Storys« wurde ein Besteller, in 30 Sprachen übersetzt und ist heute Schullektüre. Ingo Schulze ist zu Gast in der Persönlichkeiten-Reihe in Kooperation mit MDR Kultur.
Historisches Waisenhaus, Freylinghausen-Saal

24. April, 19.00 Uhr
Wer hat hier die Hosen an? Ein literarisch-historischer Abend zu Geschlechterrollen und -konflikten im 18. Jahrhundert mit der Autorin Angela Steidele

Den Bezugsrahmen des Abends bilden die Jahresausstellung mit ihrem zugehörigen Katalog und der neue Roman »Aufklärung« (Insel Verlag 2022) von Angela Steidele. Holger Zaunstöck und Claudia Weiß präsentieren historische Darstellungen des »Streits um die Hose« und stellen dar, wie Zeitgenossen darin den Diskurs um Geschlechterrollen spiegelten. Dieses aufnehmend, wird Angela Steidele Passagen aus ihrem Roman lesen. Sie lässt raffiniert historische Tatsachen und Fiktion ineinanderfließen, schließt so Überlieferungslücken und stellt aus feministischer Perspektive alternative Thesen über die Geschlechterrollen zur Diskussion.
Lesung in der Buchhandlung des Waisenhauses

06. Mai, 18.00 – 24.00 Uhr
Museumsnacht Halle-Leipzig

Liebe und Zwietracht im Apfelhain Museumsnacht mit Illuminationen, Führungen, Mitmachangeboten, Lyrik-Lesungen, Live-Musik und Apfelbar

Paradiesäpfel, Liebesäpfel, Zankäpfel, goldene Äpfel – die Bedeutungen des Apfels in Antike, Christentum und Popkultur sind unendlich – aber immer dreht es sich um Liebe und deren Kehrseite, Glück und Unglück liegen eng beieinander. Der Freylinghausen-Saal wird sich zur Museumsnacht in einen Apfelhain verwandeln, nehmen Sie einen Liebestrunk an der Apfelbar, lassen Sie sich auf der Gartenbank neben Amor nieder und entdecken Sie, wen sein Pfeil schon getroffen hat.

Das Thema der Nacht wird kreativ umgesetzt ebenso in Führungen durch die Wunderkammer, in Lesungen mit Schauspielstudierenden und einem Musikprogramm der Band ZweiSaiten wie auch in der Apfelarena für Kinder und Familien: Wer ist so treffsicher wie Wilhelm Tell, so gefräßig wie Raupe Nimmersatt oder so fleißig wie Goldmarie? Und hat Fußball nichts mit Liebe zu tun? In der Jahresausstellung lädt das Kurator:innenteam zu Themenführungen ins Fußballstadion, zu Musikbattles und in Streitarenen des 18. Jahrhunderts ein. Ein Highlight zur Museumsnacht ist jedes Jahr wieder das aufwendig illuminierte Gelände der historischen Schulstadt mit Gartenlokal im Lindenhof.
Historisches Waisenhaus, Historische Bibliothek, Lindenhof
Infos und Vorverkauf

07. Mai, 11.00 Uhr
Familienstunde im Museum
Zank, Zwist und Rangelei Auf den Fersen von Streithähnen in Geschichte und  Gegenwart: Was ist ein Watschenkonzert und was verbirgt sich unter einem Schandmantel?
Eintritt: 10 € (Familienkarte), Anmeldung bis 05. Mai im Infozentrum (Haus 28, infozentrum ( at ) francke-halle.de)

15. Mai, 10.00 – 16.00 Uhr
Theaterworkshop für Jugendliche
Spot on: Streit
Nicht selten ist die Öffentlichkeit ungefragt Bühne für Streitende. Hier läuft es umgekehrt: Kann man auch leise streiten und trotzdem in der letzten Reihe wahrgenommen werden?
Anmeldung erforderlich: stark( at) francke-halle.de

 

JAHRESAUSSTELLUNG DER FRANCKESCHEN STIFTUNGEN
Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute

18. März 2023 bis 04. Februar 2024
Di – So, feiertags 10 – 17 Uhr
Franckeplatz 1, 06110 Halle (Saale)
Eintritt 8 Euro, erm. 5 Euro, bis 18 Jahre frei
 

WISSENSCHAFTLICHER BEGLEITKATALOG
Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute.

Herausgegeben im Auftrag der Franckeschen Stiftungen von Claudia Weiß und Holger Zaunstöck. Halle 2023 (Kataloge der Franckeschen Stiftungen, 39).
200 S., 155Abb., € 28,00; ISBN 978-3-447-11977-1
Mit einer Einführung der Kurator:innen Prof. Dr. Holger Zaunstöck und Claudia Weiß und Beiträgen des hochspezialisierten interdisziplinären Expert:innen-Teams zur Ausstellung aus der Geschichts-, Medien- und Literaturwissenschaft sowie der Medienlinguistik und Kunstgeschichte.

Themenfinder für die Presse zur Jahresausstellung

Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute
Franckesche Stiftungen |18. März 2023 – 04. Februar 2024

Unser Thema zum InternationalenTag des Sports am 6. April 2023:
Fußballstadien als Streitarenen. Über ritualisierte Fankultur als Teil des Spiels
Ihr Ansprechpartner: Prof. Dr. Simon Meier-Vieracker

Unser Veranstaltungstipp im Begleitprogramm im April
Montag, 24. April 2023, 19.00 Uhr, Lesung mit Angela Steidele
Wer hat hier die Hosen an? Ein literarisch-historischer Abend zu Geschlechterrollen und -konflikten im 18. Jahrhundert


Die Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen 2023 nimmt unter dem Titel »Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute« die Vertreibung des Philosophen Christian Wolff (1679–1754) aus Halle vor 300 Jahren zum Anlass, um der gegenwärtigen Diskussion über die Streitkultur eine Tiefenstruktur zu geben. In sechs Ausstellungsräumen betreten die Besucher:innen drei historische und drei zeitgenössische Streitarenen. Mit der Arena Fußballstadion als Ort kontroverser Fußball- und Fankultur nehmen die Kurator:innen einen Raum des Streitens in den Blick, der für seine Streitkulturen berühmt und berüchtigt sowie in den Medien überaus präsent ist.

Fußballstadien als Streitarenen. Über ritualisierte Fankultur als Teil des Spiels

Die vor allem in den Stadien intensiv ausgelebte Beschimpfungskultur von Fußballfans stellt Prof. Dr. Simon Meier-Vieracker in der Jahresausstellung und dem Essay »Streitarena Fußballstadion« im wissenschaftlichen Begleitkatalog vor. Zwischen den rivalisierenden Ultras erkennt er eine regelrechte Beschimpfungskultur, die von spontanen Pöbeleien über Sprechchöre bis hin zu aufwändigen Choreographien reicht. Ihre Fankurven sind »Schimpforte«, in denen die Grenzen des Sagbaren ausgelotet und zuweilen auch überschritten werden. Die Beschimpfungskultur wird mit dem gesamten Repertoire der zur Verfügung stehenden Ausdrucksformen ausgelebt und verteidigt. Andererseits beobachtet der Autor, dass »in den fanseitig betriebenen Blogs und Foren über diskriminierende Beschimpfungen in den Kurven auf eine Weise kritisch diskutiert [wird], die die Frage nach Sonderregeln für die Streitkultur der Fußballfans auf eine neue Weise stellt.« (Magazin der Franckeschen Stiftungen 2023, S. 29)

Termine im Begleitprogramm zur Jahresausstellung | April 2023 (Auswahl)

Veranstaltungstipp
Montag, 24. April 2023, 19.00 Uhr
Wer hat hier die Hosen an? Ein literarisch-historischer Abend zu Geschlechterrollen und -konflikten im 18. Jahrhundert mit der Autorin Angela Steidele
Lesung in der Buchhandlung des Waisenhauses

Den Bezugsrahmen des Abends bilden die Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen mit ihrem zugehörigen Katalog und der neue Roman »Aufklärung« (Insel Verlag 2022) von Angela Steidele. Holger Zaunstöck und Claudia Weiß präsentieren historische Darstellungen des »Streits um die Hose« und stellen dar, wie Zeitgenossen darin den Diskurs um Geschlechterrollen spiegelten. Dieses aufnehmend, wird Angela Steidele Passagen aus ihrem Roman lesen. Sie lässt raffiniert historische Tatsachen und Fiktion ineinanderfließen, schließt so Überlieferungslücken und stellt aus feministischer Perspektive alternative Thesen über die Geschlechterrollen zur Diskussion.

Ausstellungen
Jugend im Verein – Schülervereine in den Stiftungen und die ‚Vereinsleidenschaft‘ in Deutschland (1843-1936)
Kabinettausstellung in der Historischen Bibliothek
20. April – 5. November 2023
Ausstellungseröffnung Mittwoch, 19. April 2023, 18.00 Uhr

Der politische Aufbruch in der Mitte des 19. Jahrhunderts begünstigte die Entstehung von Schülervereinen. In den Stiftungen bildete sich mit elf sportlichen, drei musischen, drei wissenschaftlichen und zwei religiösen Verbindungen ein besonders reiches Vereinsleben aus. Die Ausstellung zeigt Fotos, Berichte, Plakate und Dokumente aus dem Schularchiv, die den freundschaftlichen Wettstreit, Zusammenhalt und Konkurrenz der Schülervereine zwischen 1843 und 1936 anschaulich dokumentieren.

Programm für junge Menschen
Donnerstag, 13. April 2023, 18.00 Uhr
Streitfragen: Workshop mit Dr. Hans Nenoff (Universität Jena) zur Dynamik von Konflikten und Interventionsmöglichkeiten
LeoLab (Haus 52)

Gemeinsam mit Expert:innen aus Forschung, Kunst und Gesellschaft werden an vier Abenden im LeoLab Fragen an das Phänomen Streit gestellt und in interaktiven Vorträgen unerwartete Facetten von Meinungsverschiedenheiten, Zoff und Co durchleuchtet. Zum Auftakt der Reihe blickt Hans Nenoff (Universität Jena) aus einer sprechwissenschaftlichen Perspektive auf unsere Streitkultur und gibt Einblicke in die Dynamik von Konflikten, wie sie an Fahrt gewinnen und welche Interventionsmöglichkeiten sich bieten.

Samstag, 22. April 2023, 13.00 – 17.00 Uhr
Streit zwischen den Zeilen: Lyrikworkshop für junge Erwachsene im LeoLab mit der Autorin Nadja Küchenmeister
Lyrikworkshop im LeoLab

JAHRESAUSSTELLUNG DER FRANCKESCHEN STIFTUNGEN

Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute
18. März 2023 bis 04. Februar 2024
Di – So, feiertags 10 – 17 Uhr
Franckeplatz 1, 06110 Halle (Saale)
Eintritt 8 Euro, erm. 5 Euro, bis 18 Jahre frei
Alle Informationen auf www.francke-halle.de
Ausstellung online: streit.francke-halle.de

WISSENSCHAFTLICHER BEGLEITKATALOG

Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute.
Herausgegeben im Auftrag der Franckeschen Stiftungen von Claudia Weiß und Holger Zaunstöck. Halle 2023 (Kataloge der Franckeschen Stiftungen, 39).
200 S., 155Abb., € 28,00; ISBN 978-3-447-11977-1

Mit einer Einführung der Kurator:innen Prof. Dr. Holger Zaunstöck und Claudia Weiß und Beiträgen des hochspezialisierten interdisziplinären Expert:innen-Teams zur Ausstellung aus der Geschichts-, Medien- und Literaturwissenschaft sowie der Medienlinguistik und Kunstgeschichte:

  • Die Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen 2023 gibt der aktuellen Diskussion um die heutige Streitkultur eine historische Tiefe.
  • Schloss und Hörsaal waren die Streitarenen der Vergangenheit, heute sind es eher Screens und Fußballstadien. Ist sonst alles gleich geblieben? Signifikante Streitfälle in historischen und gegenwärtigen Streitarenen öffnen vertraute bis überraschende Assoziationsräume und laden zur Reflexion über Standpunkte und Verhaltensweisen in unserer heutigen Streitkultur ein.

SAVE THE DATE:
PRESSETERMIN MIT AUSSTELLUNGSRUNDGANG AM 16.03.2023 UM 11:00 UHR, HISTORISCHES WAISENHAUS, FRANCKEPLATZ 1
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG AM 18.03.2023 UM 11:00 UHR IM FREYLINGHAUSEN-SAAL


Streit ist ein essentieller Bestandteil unseres Lebens, unserer Gesellschaft und unserer Demokratie. Im digitalen Zeitalter verhandeln wir heute die rote Linie und damit die Grenzen des Sagbaren neu. Die Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen 2023 nimmt die Vertreibung des Philosophen Christian Wolff (1679–1754) aus Halle vor 300 Jahren zum Anlass, um der gegenwärtigen Diskussion über die Streitkultur eine Tiefenstruktur zu geben. »In historischen und zeitgeschichtlichen Streitarenen lädt die Ausstellung ein, Streitfall für Streitfall Menschen, Medien und Mechanismen in den Blick zu nehmen, um die Sicht auf heutiges Streitgeschehen zu schärfen«, erläutern die Kurator:innen Prof. Dr. Holger Zaunstöck und Claudia Weiß das deutschlandweit einzigartige Ausstellungskonzept.

Die Besucher:innen erwartet auf 350qm Ausstellungsfläche im Historischen Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen eine aufwändig inszenierte Zeitreise mit ausgesuchten, wertvollen historischen Objekten und medialen Streitereignissen, welche Geschichte geschrieben haben. In den wörtlich zu nehmenden Streitarenen werden sie aktiv in die Streitfälle hineingezogen. Ein Streitkaraoke lädt dazu ein, realen Streitigkeiten die eigene Stimme zu verleihen, ein interaktives Spiel lässt sie Position beziehen, wenn sie Musikstücken der Avantgarde und Popkultur vernichtende Kritiken zuordnen müssen.

Der Rundgang startet mit der Skulptur »Vogel Selbsterkenntnis«, einem Bildmotiv, das im 17. und 18. Jahrhundert europaweit verbreitet war: Aus einem menschlichen Haupt wachsen Hals und nach unten geneigter Kopf eines Vogels, dessen Schnabel den Menschen in die Nase zwickt. »Er führt einen der wahrscheinlich wichtigsten Aspekte in der Geschichte des Streitens vor Augen: das Sich-an-die-eigene-Nase-Fassen, die kritische Selbstreflexion. Wir selbst sind seit jeher dafür verantwortlich, wie wir miteinander streiten«, fassen die Kurator:innen zusammen.

In den sich anschließenden Ausstellungsräumen führt die Ausstellungsgestaltung der hallischen Agentur FORMIKAT die Besucher:innen mitten hinein in drei historische und drei zeitgenössische Streitarenen, in denen signifikante Streitfälle aufgeführt werden.

Auf dem Marktplatz, einem der zentralen städtischen Orte der Frühen Neuzeit für Kommunikation, Streitgeschehen und Strafpraxis, wird unter anderem der »Streit um die Hosen« geführt: Auf historischen Grafiken ringen Mann und Frau um die Hosen als Sinnbild für die Herrschaft in Beziehung und Haus. Die zweite Streitarena Universität widmet sich dem Streitfall zwischen Christian Wolff und seinen Kontrahenten an der Theologischen Fakultät in Halle. Die Höfe stellten einen weiteren zentralen Raum der Lebenswelt des 18. Jahrhunderts dar und bilden die dritte frühneuzeitliche Streitarena: Voltaire und Friedrich II. zeigen, wie fließend die Grenze zwischen Sachkritik, persönlichen Angriffen und Verunglimpfungen verlaufen kann.

Dem 18. Jahrhundert werden drei zeitgeschichtliche Streitarenen gegenübergestellt. Diese beginnen mit der Arena Screen: Mittels unterschiedlicher Bildschirmformate werden prägnante Beispiele aus Kino, Fernsehen und den Sozialen Medien in den Blick genommen – von Spiel mir das Lied vom Tod bis zur Girlgroup Tic Tac Toe. Sound Stage, die zweite zeitgeschichtliche Arena, widmet sich den akustischen Streitkulturen. In ihr wird ein Bogen vom klassischen Konzertsaal mit dem Streitfall der ›Neuen Musik‹ bis zu auditiven Äußerungen von sozialen Konflikten und Instrumentenzerstörungen geschlagen. Das Fußballstadion schließlich ist die dritte Arena, die Streit in unserer Gegenwart behandelt. Mit dem Stadion als Ort kontroverser Fußball- und Fankultur kommt ein Raum des Streitens in den Blick, der hierfür berühmt und berüchtigt sowie in den Medien überaus präsent ist.

»Rückgreifend auf das Konzept der Invektivität bietet der Rundgang Arena für Arena Perspektiven auf soziale, mediale, sprachlich-rhetorische und körperliche Mechanismen und Phänomene der Provokation, Beleidigung und Herabsetzung und zeigt deren Folgewirkungen auf die Streitkultur auf«, ordnet der Historiker Holger Zaunstöck das Ausstellungskonzept in die aktuelle Forschung ein und ergänzt: »So regt die Schau auch nach dem Besuch zum Nachdenken und Diskutieren über das eigene Streiten an.«

JAHRESAUSSTELLUNG DER FRANCKESCHEN STIFTUNGEN

Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute
18. März 2023 bis 04. Februar 2024
Di – So, feiertags 10 – 17 Uhr
Franckeplatz 1, 06110 Halle (Saale)
Eintritt 6 Euro, erm. 4 Euro, bis 18 Jahre frei
Alle Informationen auf www.francke-halle.de

WISSENSCHAFTLICHER BEGLEITKATALOG

Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute.
Herausgegeben im Auftrag der Franckeschen Stiftungen von Claudia Weiß und Holger Zaunstöck. Halle 2023 (Kataloge der Franckeschen Stiftungen, 39).
200 S., 155Abb., € 28,00; ISBN 978-3-447-11977-1
Mit einer Einführung der Kurator:innen Prof. Dr. Holger Zaunstöck und Claudia Weiß und Beiträgen des hochspezialisierten interdisziplinären Expert:innen-Teams zur Ausstellung aus der Geschichts-, Medien- und Literaturwissenschaft sowie der Medienlinguistik und Kunstgeschichte:

Teil1: Streit im 18. Jahrhundert
Lea Hagedorn: Streithafte Bilder im 18. Jahrhundert. Formen-Orte-Grenzen
Stefan Borchers: Die Auseinandersetzung um Christian Wolff
Andreas Pečar: Die Fürstenhöfe als Arenen aufgeklärter Streitkultur? Voltaire und Friedrich II. von Preußen

Teil 2: Streit in Gegenwart und Zeitgeschichte
Leef Hansen&Franziska Heller: »Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte«?! Screens als mediale Arenen, Streit als Spektakel und die Positionierung der Zuschauer:innen
Anna Schürmer: Akustische Streitkulturen. Von musikalischen Dissonanzen bis zur auditiven Ebene von sozialem Dissens
Simon Meier-Vieracker: Das Fußballstadion als Streitarena

Ausstellungsbesucher:innen blicken auf ein wandgroßes Foto eines voll besetzten Fußballstadions mit einem Absperrzaun davor.

Arena Fußballstadion

©Jörg Gläscher Bild zum Download

Zwei Besucherinnen probieren das Streitkaraoke in der Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen 2023 aus.

Streitkaraoke in der Jahresausstellung 2023

©Falk Wenzel Bild zum Download

Blick in den Ausstellungsraum "Marktplatz" mit einer historischen Bestrafungsinstrumenten: einer Schandmaske und einem Schandmantel.

Blick in den Raum Marktplatz der Jahresausstellung 2023 mit Schandmaske und Schandmantel.

©Falk Wenzel Bild zum Download

Blick auf die Videoleinwand, auf der der Rapper FAKKT zu sehen ist.

Rapper FAKKT auf einer Videoleinwand in der Jahresausstellung 2023 der Franckeschen Stiftungen

© Falk Wenzel Bild zum Download

Unsere Höhepunkte im Jahresprogramm

  • DFG-geförderte, achtbändige Editionsreihe »Hallesche Pastoren in Pennsylvania 1743–1825. Eine kritische Quellenedition zu ihrer Amtstätigkeit in Nordamerika« ist im Verlag der Franckeschen Stiftungen erschienen.
  • Die Egodokumente belegen die tragende Rolle, die der Hallesche Pietismus im 18. Jahrhundert bei der Etablierung des ersten lutherischen Kirchenwesens spielte, das nicht staatlich gelenkt war.
  • Abschlusssymposium am 4./5. Mai 2023 im Historischen Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen (Franckeplatz 1)

Veranstaltungstipp

Der Pastor und der Mörder. Schuld und Sühne im Philadelphia des Jahres 1760
Präsentation der Edition mit einer Einführung von Mark Häberlein und einer theatralen Lesung von Tom Wolter

4. Mai 2023 | 18:15 Uhr | Historisches Waisenhaus (Franckeplatz 1)


Von 2013 bis 2022 war in den Franckeschen Stiftungen das sechs Jahre lang von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Editionsprojekt »Hallesche Pastoren, deutsche Siedler und lutherische Kirchengemeinden in Nordamerika. Kritische Edition und wissenschaftliche Erforschung von Briefen und Amtstagebüchern 1740–1820« angesiedelt, das von Mark Häberlein (Bamberg), Hermann Wellenreuther (Göttingen) und Thomas Müller-Bahlke (Halle) geleitet wurde. »Die in dieser Edition erschlossenen Quellen eröffnen tiefe Einblicke in die Pioniersituation der mittelatlantischen Kolonien zwischen 1743 und 1825, die sich nicht nur in kirchlichen Belangen, sondern in gesamtgesellschaftlicher, wirtschaftlicher, infrastruktureller und politischer Hinsicht so grundlegend von Europa und insbesondere von den Verhältnissen in Deutschland unterschied«, erläutert der Direktor der Franckeschen Stiftungen, Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke. Ein Abschlusssymposium am 4./5. Mai 2023 stellt den Quellenwert für die deutsch-amerikanische Geschichte zur Diskussion und würdigt überdies den im April 2021 verstorbenen Projektleiter Hermann Wellenreuther als international renommierten Historiker der atlantischen Welt.

Die Erforschung der transatlantischen Geschichte der Frühen Neuzeit erhielt ab Mitte der 1980er Jahre durch die Edition der Korrespondenzen Heinrich Melchior Mühlenbergs (1711–1787) eine besondere Akzentuierung. Er war 1741 vom zweiten Direktor der Franckeschen Stiftungen, Gotthilf August Francke (1696–1769), zunächst für drei Jahre nach Pennsylvania entsandt worden, um die stark anwachsende Zahl von lutherischen Einwanderern in der Kolonie kirchlich zu organisieren. Heute wird er als Patriarch der lutherischen Kirche in Nordamerika geehrt.

Mühlenberg folgten im Verlauf des 18. Jahrhunderts 13 weitere Theologen aus Halle. Im Rahmen des Projektes konnten ihre Egodokumente gesichtet und zur Edition vorbereitet werden. Die damit jetzt vollständig vorliegende, substantielle Erweiterung des Mühlenberg-Quellenkorpus schärft den Blick auf die tragende Rolle, die der Hallesche Pietismus im 18. Jahrhundert bei der Etablierung einer eigenständigen lutherischen Kirche in Nordamerika spielte.

Die Egodokumente der Pastoren geben grundlegende neue Erkenntnisse zur Entwicklung lutherischer Gemeinden in Pennsylvania und den benachbarten Kolonien bzw. Bundesstaaten, zur Bedeutung der Kirchengemeinden für deutsche Einwanderer, zur Stellung der lutherischen Kirche in einer multikonfessionellen Region, zur Geschichte des Pietismus in der atlantischen Welt sowie zu den wechselseitigen Perzeptionen von Protestanten in der Neuen und der Alten Welt. Sie weisen auch nach, wie außerordentlich schwierig sich der Weg dorthin gestaltete. Die abgebildeten Missverständnisse im Austausch der halleschen Pastoren mit ihren Korrespondenzpartnern in Europa illustrieren und ergänzen mit vielen Details die Gesamtschau der Ereignisse in Nordamerika, die zur allmählichen Abkoppelung und der Verselbständigung der lutherischen Kirche auf amerikanischer Seite führten. Dabei handelte es sich erstmals um ein lutherisches Kirchenwesen, das unabhängig von staatlicher Unterstützung entstand und auf demokratischen Grundprinzipien basierte. Die Zusammenhänge reichen weit über die Belange der Kirchengeschichte hinaus.

ABSCHLUSSSYMPOSIUM

Neues vom amerikanischen Weinberg: Das Halle-Pennsylvania-Projekt und die atlantische Geschichte des 18. Jahrhunderts
4. und 5. Mai 2023

Kontakt und Anmeldung
Franckesche Stiftungen
Geschäftsstelle, Sekretariat
Sophie Lorenz (lorenz@francke-halle.de)
Tel.: 0345-21 27 400

EDITION

Hallesche Pastoren in Pennsylvania, 1743–1825. Eine kritische Quellenedition zu ihrer Amtstätigkeit in Nordamerika. Hg. v. Mark Häberlein, Thomas Müller-Bahlke u. Hermann Wellenreuther (†). Bearb. v. Wolfgang Splitter, Markus Berger u. Jan-Hendrik Evers. Halle 2019–2023 (Hallesche Quellenpublikationen und Repertorien, 15/1–8).
Die Edition ist auch über den Harrassowitz-Verlag erhältlich.

Band 1: Lebensläufe und Diarien der Pastoren Peter Brunnholtz (1716–1757) und Johann Friedrich Handschuch (1714–1764).

Band 2: Lebensläufe und Diarien der Pastoren Johann Dietrich Matthias Heinzelmann (1724–1756), Justus Heinrich Christian Helmuth (1745–1825), Johann Andreas Krug (1732–1796), Johann Christoph Kunze (1744–1807), Johann Nicolaus Kurtz (1720–1794), Johann Helfrich Schaum (1721–1778), Friedrich Schulze (1726–1809), Christoph Immanuel Schulze (1740–1809), Johann Ludwig Voigt (1731–1800).

Band 3: Briefe und andere Amtsdokumente der Pastoren Peter Brunnholtz (1716–1757) und Johann Friedrich Handschuch (1714–1764).

Band 4: Briefe und andere Amtsdokumente der Pastoren Johann Dietrich Matthias Heinzelmann (1724–1756) und Justus Heinrich Christian Helmuth (1745–1825).

Band 5: Briefe und andere Amtsdokumente der Pastoren. Johann Andreas Krug (1732–1796), Johann Christoph Kunze (1744–1807) und Johann Nicolaus Kurtz (1720–1794).

Band 6: Briefe und andere Amtsdokumente der Pastoren. Johann Helfrich Schaum (1721–1778), Johann Friedrich Schmidt (1746–1812), Friedrich Schultz (1726–1809?), Christoph Immanuel Schulze (1740–1809), Johann Ludwig Voigt (1731–1800) und Johann Friedrich Weinland (1744–1807).

Band 7: Briefe und andere Amtsdokumente der Vorgesetzten und enger Mitarbeiter. Samuel Theodor Albinus (1718–1776), Johann Friedrich Borgold (1757–1829), Sebastian Andreas Fabricius (1716–1790), Gotthilf August Francke (1696–1769), Gottlieb Anastasius Freylinghausen (1719–1785), Georg Christian Knapp (1753–1825), Johann Georg Knapp (1705–1771), Johann Friedrich Nebe (1736–1812), August Hermann Niemeyer (1754–1828), Friedrich Wilhelm Pasche (1718–1792), Johann Ludwig Schulze (1734–1799), Gottlieb Friedrich Stoppelberg (1740–1797) und Friedrich Michael Ziegenhagen (1694–1776).

Band 8: Register. Archiv- und Archivalienverzeichnis. Dokumentenverzeichnisse. Lieferverzeichnis zum Medikamentenversand der Glauchaschen Anstalten. Literaturverzeichnis. Personenglossar. Personen-, Orts- und Sachgesamtregister.

 

  • Quellen belegen den Umbau der Kirche St. Georgen in Halle nach einem Feuer 1740 unter der Leitung von Gotthilf August Francke (1696 – 1769).
  • Es entstand der größte Sakralneubau Halles im 18.Jh. mit 3.000 Plätzen und der erste nachweisliche pietistische Kirchenbau im Halleschen Pietismus.
  • Das einzigartige Plankonvolut konnte jetzt erworben und in der Gesamtheit bewahrt werden.
  • Im Archiv der Franckeschen Stiftungen steht es der Forschung zur Verfügung. Wissenschaftler:innen sind höchst interessiert: Erstmals kann die Frage nach einem pietistischen Kirchenbau im internationalen Vergleich erforscht werden.

24. April 2024: Den Franckeschen Stiftungen ist es gelungen, ein einzigartiges Plankonvolut mit detaillierten Architekturzeichnungen und vielen Anmerkungen vor der Zerschlagung zu retten, das den Wiederaufbau der St. Georgenkirche mit Hilfe der Franckeschen Stiftungen belegt. Architektonische Details und Sichtachsen zeigen: Hier entstand erstmals ein neuartiger Sakralbau nach den Ideen des Halleschen Pietismus.

Für die Stadtgeschichte Halles ist die St. Georgenkirche von herausragender Bedeutung. Dort hatte in der Reformationszeit bereits Thomas Müntzer gepredigt. Für den Halleschen Pietismus wurde der Bau dann zum kirchlichen Zentrum. Hier trat August Hermann Francke (1663 – 1727) am 7. Februar 1692 sein Amt als Pfarrer an und legte in Sichtweite vor dem Rannischen Tor der Stadt Halle 1698 den Grundstein für sein Lebenswerk: das Hallesche Waisenhaus, die späteren Franckeschen Stiftungen. 1740 brannte die Georgenkirche durch einen Unfall bis auf die Grundmauern nieder. Unter der Leitung von Gotthilf August Francke, dem Sohn und Nachfolger des Stiftungsgründers, wurde ein monumentaler Kirchenneubau mit einer völlig neuen, damals modernen Grundrissform geplant, der bis ins Detail an den kirchlichen Reformideen des Halleschen Pietismus ausgerichtet war. Stand den Schulkindern und Mitarbeitern der barocken Schulstadt Franckes seit 1711 der große Bet- und Singesaal für Gottesdienste, Singestunden oder Andachten zur Verfügung, wurden in dem Kirchenneubau nachweislich ganze Emporen für das Waisenhaus reserviert. Nur vier Jahre nach dem verheerenden Brand, am ersten Pfingstfeiertag 1744, weihte Gotthilf August Francke die mit 3000 Plätzen größte Kirche in der Region ein. Am 12. September 1755 wurden die Arbeiten mit der Errichtung des Turmes abgeschlossen. 

Für Wissenschaftler:innen ist der im Internet annoncierte Fund ein besonderer Schatz, an dem sich erstmals auch die Frage nach einem hochrangigen pietistischen Kirchenbau systematisch erforschen lässt: »Selten kann man den Prozess der Formfindung so vollständig und differenziert nachvollziehen«, bewertet PD Dr. phil. Meinrad v. Engelberg (Technische Universität Darmstadt) die insgesamt 31 Pläne. Dr. Thomas Grunewald, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Franckeschen Stiftungen, ergänzt: »Diese Quellen erlauben Vergleiche mit internationalen Orten im Netzwerk des Halleschen Pietismus zum Beispiel in Indien und Nordamerika. Als mögliche weitere Vergleichsbauwerke kommen die Liebfrauenkirche in Wernigerode sowie Kirchenbauten der Zeit in Dänemark in Betracht.«

 

Mitglieder der Alliance of Early Universal Museums (AEUM) treffen sich zum Workshop in den Franckeschen Stiftungen in Halle

› Museumsdirektor:innen und –expertinnen aus London, Glasgow, Haarlem und Bologna treffen sich am 21./22. April 2023 in den Franckeschen Stiftungen zur Vorbereitung der Jahrestagung der AEUM im September 2023.
› Einladung zum Fototermin anlässlich des Rundgangs der Teilnehmer:innen durch die Kunst- und Naturalienkammer im Historischen Waisenhaus
› Interviews/ O-Töne mit den Teilnehmer:innen sind auf Anfrage möglich

21. APRIL 2023, 10 UHR | HISTORISCHES WAISENHAUS (HAUS 1)

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir laden Sie ein, auf einem Fototermin am Freitag, dem 21. April um 10 Uhr, die Museumsdirektor:innen und -expert:innen der Alliance of Early Universal Museums (AEUM) aus London, Glasgow, Haarlem und Bologna bei ihrem Rundgang durch die Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen zu begleiten. Sie sind zu Gast in den Franckeschen Stiftungen, um die Jahrestagung der Allianz vom 6. – 8. September 2023 in den Franckeschen Stiftungen vorzubereiten und sich über zukünftige Arbeitsthemen und die Weiterentwicklung des Netzwerkes, darunter die Aufnahme neuer Mitglieder, auszutauschen. Mehrere Museen, die originale Sammlungen aus der Frühen Neuzeit beherbergen, darunter die Kunstkammer in Wien oder die Esterházy Privatstiftung in Forchtenstein (Österreich) haben bereits ihr Interesse an einer Zusammenarbeit in der Allianz bekundet. Die Zusammenarbeit mit dem Gründungsmitglied aus Russland, dem Museum für Anthropologie und Ethnographie Peter der Große – Kunstkamera, ist aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ausgesetzt.

Die Alliance wurde am 13. Oktober 2020 aus Anlass des 25. Jubiläums der Wiedereröffnung der Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen im Freylinghausen-Saal gegründet. Die Corona Pandemie erlaubte es den Gründungsmitgliedern – Dr. Marc de Beyer, Direktor des Teylers Museum in Haarlem; Dr. Marjan Scharloo, ehemalige Direktorin des Teylers Museum in Haarlem; Dr. Kim Sloan, langjährige Kuratorin der Abteilung Aufklärung des British Museum und Beraterin der Alliance; Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke, Direktor der Franckeschen Stiftungen sowie Prof. Dr. Holger Zaunstöck, Stabsstelle Forschung der Franckeschen Stiftungen – sich erstmals im Juni 2022 physisch zu treffen. Auf dem Workshop in Haarlem wurde das Museo di Palazzo Poggi (University of Bologna, Italy) neu in die Allianz aufgenommen.

Die Idee zur Gründung der Allianz basiert auf dem Wissen, dass die frühmodernen Wunderkammern in Europa auf vielfältige Weise miteinander verbunden waren. Im Verbund können aktuelle Fragen des musealen Umgangs mit überlieferten Wunderkammern oder deren erhaltenen Sammlungsteilen  und der Entwicklung von Zukunftsszenarien zu ihrer Erforschung und Präsentation in einem breit aufgestellten Fachgremium diskutiert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Dr. Kerstin Heldt und Friederike Lippold

Halle, 23.2.2023: Streit gehört zum menschlichen Miteinander wie die Sprache zur Verständigung. Je weitgreifender die Kommunikationsmöglichkeiten und der Informationsaustausch untereinander werden, desto mehr Streitpunkte treten auf, desto stärker spitzen sich Konflikte zu. Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke, Direktor der Franckeschen Stiftungen, ergänzt: »Streiten ist gleichzeitig für unsere Demokratie konstitutiv. Eine offene Gesellschaft lebt von der Debatte über strittige Fragen.« Aus diesem Grund machen die Franckeschen Stiftungen die Kultur des Streitens 2023 zu ihrem Jahresthema. Mit namhaften Gästen und neuen Veranstaltungsformaten rund um die Jahresausstellung nehmen sie historische und gegenwärtige Perspektiven in den Blick und liefern damit einen zentralen Beitrag zum stadtweiten Themenjahr »Streitkulturen«.

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, wird anlässlich der Francke-Feier (17. – 19. März) als erster prominenter Gast des Jahresprogramms im Freylinghausen-Saal (Festveranstaltung, 18. März, 11 Uhr) die Jahresausstellung (18. März 2023 – 4. Februar 2024) »Streit. Menschen, Medien, Mechanismen im 18. Jahrhundert und heute« eröffnen. Die Schau der Kurator:innen Prof. Dr. Holger Zaunstöck und Claudia Weiß gibt der Debatte um die Streitkultur eine historische Tiefe und setzt das Streiten der Gegenwart mit dem Streiten des Jahrhunderts der Aufklärung anschaulich und interaktiv in Beziehung.

Bekannte Autor:innen der Gegenwart, richtungsweisende Wissenschaftler:innen und streitfeste Fernsehmoderator:innen konnten für das gesellschaftlich hochrelevante Jahresthema begeistert werden. Ingo Schulze (Gesprächsreihe Persönlichkeiten in Kooperation mit MDR Kultur, 16. Mai) wehrt sich gegen ein lähmendes »Weiter so«. Prof. Dr. Bernhard Pörksen (Paul Raabe-Vorlesung, 8. Juli) wird den kommunikativen Klimawandel analysieren und für eine Ethik des konstruktiven Streits werben. Frank Plasberg (Gesprächsreihe Persönlichkeiten, 14. November) steht für das Streiten auf Augenhöhe.

Bewährte und neue Veranstaltungsformate laden ein, historische und gegenwärtige Facetten der Streitkultur zu erleben. Zur Museumsnacht (6. Mai) »Liebe und Zwietracht im Apfelhain« wird im aufwändig illuminierten Freylinghausen-Saal ein Apfelhain zum Verweilen und Nachdenken über kulturell-literarisch tradierte Streitkulturen einladen. In Kooperation mit dem Stadtmuseum Halle nimmt Zankapfel »Hällischer Streit« (8. November) die Vertreibung des Philosophen Christian Wolff (1679 – 1754) auf und fragt danach, welche Impulse die pikante Debatte für die heutige Streit- und Konfliktkultur bietet?

Neu im Jahresprogramm ist die Unterhausdebatte, für die u.a. die Martin-Luther-Universität und das Silbersalz-Festival als Kooperationspartner gewonnen wurden. In den brennenden Fragen der Gegenwart »Streiten über das Streiten (21. Juni)« und »Kinderarmut, Chancengleichheit Bildung – welche Konzepte helfen den Jüngsten?« (27. Oktober) diskutieren alle Gäste öffentlich mit.

Im deutschlandweit einzigartigen Bildungskosmos Franckesche Stiftungen nehmen die Bildungs- und Sozialeinrichtungen - darunter u.a. das Kinderkreativzentrum Krokoseum, der Jugendclub TiQ, das Familienkompetenzzentrum, die Schulsozialarbeit und vier Kindertageseinrichtungen - das Jahresthema in vielfältiger Weise auf und integrieren es in den pädagogischen Alltag. Wettstreit als Motor für mehr Bewegung, Spiel und Spaß bietet der SV Francke 08, der im Januar sein 15-jähriges Bestehen feierte. Über 1.400 Mitglieder sind im viertgrößten Breitensportverein der Stadt Halle heute in mehr als 100 Angeboten pro Woche aktiv. Raum u.a. für Streitfragen der Kulturen öffnet das Projekt »Austauschkultur Francke« – ein Treff für ukrainische Familien. Hier werden bei Bedarf auch konkrete Hilfsangebote vermittelt. Darüber hinaus will das Projekt aber Einstiege in die Ausstellungen sowie das Kultur- und Vermittlungsprogramm ermöglichen und Auseinandersetzungen mit den Angeboten erproben.

Mit der aktuellen Beruhigung der pandemischen Lage können auch die internationalen Beziehungen der Franckeschen Stiftungen wieder aufleben. Drei Jahre nach ihrer Gründung im Freylinghausen-Saal des Historischen Waisenhauses wird die Alliance of Early Universal Museums vom 6. – 8. September zu ihrer Jahrestagung in den Franckeschen Stiftungen zusammenkommen. Namhafte Museen haben zugesagt, u.a. der Palazzo Poggi in Bologna (Italien), die Kunstkammer in Wien und die Privatstiftung Esterházy in Forchtenstein (Österreich), The Hunterian in Glasgow (Großbritannien), Teylers Museum in Haarlem (Niederlande) und die Stiftung Schloss Friedenstein in Gotha (Deutschland).

Vier weitere wissenschaftliche Tagungen stehen in diesem Jahr auf dem Programm, z.B.  laden unter dem Titel »Mission Baltikum. Neue Wege in der Pietismusforschung« (Riga, 1.–3. Juni) die Nationalbibliothek Lettlands in Kooperation mit der Theologischen Fakultät der Universität Lettlands, die Franckeschen Stiftungen sowie das Interdisziplinäre Zentrum für Pietismusforschung die internationale Fachcommunity ein, erstmals gemeinsam das pietistische Handeln im Blick auf die Nationalsprachen, die Frömmigkeit, die Literatur, Pädagogik oder das Schulwesens zu fokussieren. Das Liselotte Kirchner-Stipendienprogramm fördert in diesem Jahr sieben Wissenschaftler:innen aus Deutschland, Neuseeland, Italien und den USA (Portland/Missouri, Schenectady/New York). Seit 2016 wurden mit insgesamt 55 vergebenen Stipendien Forschungsprojekte aus 15 Ländern unterstützt.

Die Franckeschen Stiftungen widmen sich auch 2023 mit Nachdruck den Herausforderungen des Klimaschutzes.Dazu gehören mehrere Umbauprojekte, darunter die Installation einer ersten Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kindertageszentrums in Zusammenarbeit mit dem städtischen Energieversorger EVH.

JAHRESMAGAZIN »streitbar«- Das Jahresprogramm im Überblick:
64 Seiten mit

  • Interviews (Dr. Romy Jaster, Philosophin und Mitbegründerin des Forums für Streitkultur),
  • Reportagen (Wettstreit im SV Francke 08),
  • Hintergründen (Prof. Dr. Simon Meier-Vieracker; Prof. Dr. Gerd Schwerhoff),
  • Terminen und aktuellen Nachrichten

Ab sofort kostenlos erhältlich im Infozentrum im Francke-Wohnhaus (Di – So,
10 – 17 Uhr)

Die Pressemitteilung zum Download als pdf

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir laden Sie am Montag, dem 5. Dezember 2022 um 14 Uhr, ein, gemeinsam mit Stiftungsdirektor Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke ein neues Bauwerk in den Franckeschen Stiftungen einzuweihen. Südlich der Theologischen Fakultät (Haus 30), am Südwest-Ausgang der Franckeschen Stiftungen, ist für die seit vielen Jahren im Bildungskosmos angesiedelten Graswurzelbewegungen bookcrossing.com und foodsharing.de ein passgenaues Zuhause entstanden. »Die Franckeschen Stiftungen sind seit 300 Jahren ein Ort der Partizipation und des gesellschaftlichen Engagements. Leibliche und geistige Versorgung waren August Hermann Francke gleichermaßen wichtig. All dies spiegelt sich auch in dem neuen Bauwerk und seinen Funktionen wider«, erklärt Stiftungsdirektor Thomas Müller-Bahlke das Bauwerk und die damit verbundenen Funktionen.

Zum Pressetermin werden die künstlerischen Verantwortlichen vom Amt für Wunschentwicklung, Christin Deringer (Spiel- und Lerndesignerin) und Nikos Probst (Künstler und Kunstvermittler), sowie Jean Vogel (bookcrossing.com) und Ulrike Fanghänel (foodsharing.de) anwesend sein. Zusammen mit dem Projektsteuerer Hans-Jürgen Mönch stellen sie die Entwicklung und Umsetzung der Idee für das Bauwerk und die Bedingungen für die Nutzung vor.

Die »Kunst am Bau« im Rahmen der Förderung für den Abschluss des Wiederaufbaus der Franckeschen Stiftungen mit der Historischen Druckerei und der großen und kleinen Feldscheune hatte die Umsetzung der Initiative ermöglicht. Die Partner:innen fanden sich über einen Mikrowettbewerb am Designhaus der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im April 2021, den das Amt für Wunschentwicklung (https://designhaus.burg-halle.de/cpt-office/amt-fuer-wunscherfuellung/) gewonnen hatte. Corona-Pandemie und damit einhergehende Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung haben die Umsetzung verzögert.

Jetzt ist am südwestlichen Ausgang der Franckeschen Stiftungen nicht nur ein hochwertiger Raum für die Rettung von Büchern und Fairteilung von Lebensmitteln entstanden. Gleichzeitig wird mit dem neuen Bauwerk auch die räumliche Situation aufgewertet: An dem neuen Bauwerk mit Applikationen von Silhouetten aus der Wunderkammer und der Einladung zum Mitmachen in Hebräisch, Tamil, Russisch, Arabisch und Englisch »Bring, was du hast. Nimm, was du brauchst.« kann niemand beim Verlassen des Stiftungsgeländes unberührt vorbeigehen.

Wir freuen uns, Sie zum Pressetermin bei uns zu begrüßen zu dürfen,

Ihre

Dr. Kerstin Heldt und Friederike Lippold

Francke im Wandel. Franckesche Stiftungen eröffnen partizipatives Ausstellungsprojekt für die neue Dauerausstellung im Francke-Wohnhaus

  • Deutschlandweit einmaliges biografisches Ausstellungsprojekt ist konsequent partizipativ, nachhaltig und ergebnisoffen angelegt.
  • Machen Sie mit! BesucherInnen der Ausstellung stimmen für die neue Dauerausstellung über August Hermann Francke (1663–1727) ab.

Eröffnung zum Tag des offenen Denkmals am 11. September 2022, 14 Uhr

Die Franckeschen Stiftungen eröffnen zum Tag des offenen Denkmals 2022 im Francke-Wohnhaus eine Ausstellung zum Stiftungsgründer August Hermann Francke (1663–1727), mit der Kustos Dr. Claus Veltmann und die wissenschaftliche Volontärin Maria Junker kuratorisches Neuland betreten. Unter dem Titel »Francke im Wandel« verbirgt sich ein deutschlandweit einzigartiges Ausstellungsprojekt, das die BesucherInnen aktiv in die Themenauswahl für eine neu zu konzipierende, biografische Dauerausstellung einbezieht. Ergebnisoffenheit, Partizipation und Nachhaltigkeit haben sich die KuratorInnen zusammen mit dem hallischen Gestaltungsbüro FORMIKAT vorgenommen und stellen vor, wie das bis ins Detail gelingen kann. »Diese Ausstellung ist vollkommen neu: Wir verlassen konsequent den bisherigen Weg, Franckes Talente durch prominente Personen vorzustellen und nehmen gezielt die Themen, Fragen und Gedanken der AusstellungsbesucherInnen zum Stiftungsgründer auf«, beschreibt Stiftungsdirektor Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke den Weg zur neuen Dauerausstellung.

Partizipativ, ergebnisoffen und nachhaltig

»Der Titel Francke im Wandel steht nicht nur für den neuen Ausstellungsansatz, er setzt sich konsequent auch inhaltlich und gestalterisch in der Schau fort.« erläutert Maria Junker, die das Projekt in ihrem wissenschaftlichen Volontariat an den Franckeschen Stiftungen maßgeblich entwickelt hat. Vor mehr als einem Jahr startete sie mit der Befragung einer repräsentativen Gruppe zu den Inhalten, die in einer Francke-Ausstellung vertreten sein sollten. Daraus entwickelte das Kuratorenteam das neue Ausstellungskonzept.

Der Rundgang beginnt mit einer Bild-Klang-Installation, die an einem der bewegendsten Momente im Leben August Hermann Franckes teilhaben lässt, dem von ihm in einer Beschreibung überlieferten Erweckungserlebnis am vierten Weihnachtstag, dem 28. Dezember 1687. Hier besiegte er seine Zweifel, erlangte Gewissheit im Glauben und entschied sich für die Laufbahn als Theologe.

Dieser Einführung schließen sich die Themenstationen Familie und Gegner, Gemeinde und Spiritualität, Manager und Pädagoge, Projektemacher und Netzwerker an, mit denen der prall gefüllte Ausstellungsrundgang zum Austausch über den Stiftungsgründer, dessen Wirken und Wirkungen einlädt. Jede Themenstation wurde aus der Befragung entwickelt und fordert die BesucherInnen wiederum auf, ihre Meinung zu hinterlassen und aus ihrer Erlebniswelt zu berichten. Fragen wie »Wer stärkt Ihnen den Rücken?« oder »Welches Projekt liegt bei Ihnen seit Ewigkeiten herum?« bauen die Brücke zur Lebenswirklichkeit der Besuchenden und geben wichtige Impulse für die Dauerausstellung.

»Zeichnet sich in der Laufzeit der Ausstellung ab, dass ein Thema abgewählt wird, wird Francke im Wandel sich wandeln und wir nehmen einen der neuen Vorschläge auf.« erklärt der Kustos des Historischen Waisenhauses Dr. Claus Veltmann und ergänzt: »Ich bin gespannt, wie unsere erste Annäherung an Francke aufgenommen wird.« Dazu werden am Ende des Rundgangs die BesucherInnen eingeladen, einen kurzen Fragebogen zu beantworten. Das Ausstellungskonzept sieht auch vor, regelmäßig ausgewählte Besuchergruppen aus den Zielgruppen der Dauerausstellung zu Themenfindungsworkshops einzuladen.

Im Wandel ist zudem die Ausstellungsgestaltung, die nur mit ausgesuchten Objekten arbeitet. Das Provisorium wird zum absichtlichen Gestaltungsmerkmal. Die Verpackungskartons für die Objekte der Dauerausstellung erleben hier ihren großen Auftritt. Sie gestalten maßgeblich als variabel einsetzbares Baumaterial die Ausstellungsarchitektur. Die Zusammenarbeit mit dem lokal ansässigen Gestaltungsbüro FORMIKAT macht auch die konsequente Wiedernutzung von Materialien aus vergangenen Präsentationen möglich. Und auch das Lichtkonzept setzt ganz auf Nachhaltigkeit. Es werden durchgängig LEDs eingesetzt.

Francke im Wandel
11. September 2022–10.September 2024

Eröffnung am 11. September um 14 Uhr

Ausstellung im Francke-Wohnhaus, Haus 28
Franckesche Stiftungen, Franckeplatz 1, Haus 28

Öffnungszeiten: Di-So und feiertags 10–17 Uhr

Eintritt: frei