Dr. Liselotte Kirchner-Stipendienprogramm

Ein junger Wissenschaftler und eine junge Wissenschaftlerin beugen sich im Lesesaal konzentriert über eine historische Quelle.

Dank einer großzügigen Stiftung von Dr. Liselotte Kirchner (Offenbach) sind die Franckeschen Stiftungen in der Lage, Forschungsstipendien zu vergeben. Ziel des Stipendienprogramms ist die Weiterentwicklung der Forschung zur Geschichte der Franckeschen Stiftungen auf der Grundlage ihrer reichhaltigen Quellensammlungen. Das Stipendienprogramm dient der Förderung der wissenschaftlichen Nutzung der in der Bibliothek und im Archiv des Studienzentrums zur Verfügung stehenden Quellenbestände. Es werden dreimonatige Stipendien für WissenschaftlerInnen sowie dreimonatige Stipendien für NachwuchswissenschaftlerInnen aus dem In- und Ausland (Post-Doc) vergeben. Die Stipendien sind mit einer Residenzpflicht in Halle und einem wissenschaftlichen Vortrag sowie einem kurzen Abschlussbericht verbunden.

Die Bewerbung für das Jahr 2025 ist vom 15. Juni bis zum 15. Oktober 2024 möglich. Informationen zu den Stipendien und den benötigten Bewerbungsunterlagen finden Sie in diesem Faltblatt.

Zum Stipendienprogramm gehören zwei weitere Förderlinien ohne monatliches Stipendium, die sich an Nachwuchswissenschaftler:innen – das »Residenzprogramm für den wissenschaftlichen Nachwuchs« – sowie erfahrene Wissenschaftler:innen – »Scholars in Residence« – wenden. Eine Bewerbung für beide ist jederzeit möglich. Details für das »Residenzprogramm« sind im Faltblatt zu finden.

Das Programm »Scholars in Residence« bietet die Möglichkeit konzentrierten Arbeitens und Lebens im voll eingerichteten »Mühlenberg-Apartment« im historischen Gebäudeensemble der Franckesche Stiftungen und ganz in der Nähe der einschlägigen Quellenbestände; hierfür ist eine 2–3seitige Projektskizze sowie ein CV erforderlich (inklusive Angaben zum gewünschten Aufenthaltszeitraum).

Stipendiat:innenkolloquium 2024

Die Kolloquien finden im Neubauer-Saal, Haus 52 der Franckeschen Stiftungen statt. Sie werden als Hybrid-Veranstaltungen angeboten – der jeweilige Zugangslink wird zeitnah an dieser Stelle veröffentlicht.

 

Programm 2024

 

Donnerstag, 2. Mai, 14.30–16.00 Uhr

Benjamin Brandt Christiansen (Kopenhagen): Dårekister: Management of Individual Confinement

 

Donnerstag, 20. Juni, 14.30–16.00 Uhr

Tanita Schmidt (Kassel): Blinde Flecken? Sinneskulturen im Umfeld des Halleschen Pietismus

 

Donnerstag, 11. Juli, 13.00–18.00 Uhr

Oliver Kruk (Bamberg): Zwischen Wetterbeobachtung und Katastrophendeutung: Umwelt und Klima in den Texten

Dr. Markus Berger (Bamberg): Im Dienste des preußischen Kameralismus. Der Seidenbau der Glauchaschen Anstalten, 1744–1805

Prof. Dr. Michaela Schmölz-Häberlein (Bamberg): Hallesche Judenmissionare in Franken: Eine kommentierte Edition

Prof. Dr. Mark Häberlein (Bamberg): Eine deutsch-amerikanische Verflechtungsgeschichte des langen 18. Jahrhunderts

 

Donnerstag, 26. September, 14.30–18.00 Uhr

Dr. Béla Hegedüs (Budapest): Die Sprache des Pietismus: Geburt der Literatur als Folge der Wiedergeburt

Prof. Dr. Wolfgang Breul (Mainz): Eine Hallesche Schulreform im ländlichen Raum. Die Erneuerung des Bildungswesens in der Grafschaft Waldeck zu Beginn des 18. Jahrhunderts

 

Donnerstag, 10. Oktober, 14.30–18.00 Uhr

Dr. Christoph Haar (Würzburg): Wandelbares Wissen zur Sklaverei in der Tranquebarmission, c. 1706–1800

Marie Doffing (Mainz): Papierherstellung und Papierlieferung in der Dänisch-Halleschen Mission in Tranquebar und die internationalen Handelsbeziehungen des Buchmarktes im 18. Jahrhundert

Laura Kuddes (Mainz): Büchersendung aus Halle – Die Unterstützung der Dänisch-Englisch-Halleschen Mission durch Bücherlieferungen der Franckeschen Stiftungen

 

Donnerstag, 7. November, 14.30–16.00 Uhr

Lisa Brunner (Innsbruck): Apotheker – Sammler – Naturwissenschaftler. Die Sammlungstätigkeit von Apothekern in der Frühen Neuzeit

 

Donnerstag, 12. Dezember, 14.30–16.00 Uhr

Dr. Johannes Ljungberg (Kopenhagen): Generational Dissent. Nordic nodes of religious otherness in expanding and transitive networks

Stipendiat:innen 2023

  • Prof. Dr. Juliane Engelhardt (Kopenhagen): Radical Pietism in Germany, Denmark and Norway, 1690–1750
  • Prof. Dr. Will Sweetman (Otāgo): Christoph Walther’s (1699–1741) Veda
  • Steven Reinhardt (Halle): Der Ausnahmekatechet Schawrirajen (1755-1819): Ein indischer Nationalarbeiter zwischen Selbstbewusstsein und (Selbst-)Repräsentation
  • PD Dr. Andreas Flurschütz da Cruz (Bamberg): Ein geistliches Leben zwischen Halle, Wien und fränkischer Provinz: Johann Christian Lerche (1691–1768) und seine Verbindungen zu den Glauchaschen Anstalten
  • Prof. Dr. Daniel L. Brunner (Portland): The London Correspondence of Anton Wilhelm Böhme (1673–1722)
  • Prof. Dr. Adelisa Malena (Venedig): Confessional impartiality in Europe at the turn of the 18th century: cultural transfers, shared projects and transconfessional networks

Stipendiat:innen 2022

  • Sabine Wolsink (Nijmegen): Das Wunderverständnis von August Tholuck (1799–1877) in Verbindung zum spiritistischen Diskurs des 19. Jahrhunderts
  • Dr. Gabrielle Robilliard (Oldenburg/Hamburg): Material culture by mail: Sending global foods and intoxicants in Pietist family and social networks, 1700–1800
  • Dr. Nedim Zahirović (Halle): Untersuchungen zu osmanischen Handschriften im Archiv der Franckeschen Stiftungen
  • Aniket De (Harvard/Cambridge, MA): Conversion and Conversation. Christian Missionaries and the Early Colonial Public Sphere in India, 1730–1813
  • Florian Jungmann (Kiel): Pietistisches Netzwerkwirken im dänischen Dienstadel unter Christian VI., 1730–1746
  • Dr. Béla Hegedüs (Budapest): Die Sprachtheorie von György Kalmár
  • Dr. Michael Pickering (Melbourne): A Braunschweig Magician and his Networks
  • of Knowledge: Johann Nikolaus Martius’ Unterricht von der Magia Naturali (1717)
  • Dr. Samuel B. Keeley (Trier): Tholuck and the Legacy of Religious Enthusiasm, Toleration, and Unity in the Anglo-Prussian World

StipendiatInnen 2021

  • Dr. Larissa Bondar (St. Petersburg): Daniel Gottlieb Messerschmidt und der Pietismus 
  • Mathijs Boom (Amsterdam): Earth Histories and the Protestant Enlightenment
  • Dr. Jessica Cronshagen  (Oldenburg): Wer sind die „Anderen“? Zur Bewertung der Anhänger der Herrnhuter Brüdergemeine in den Korrespondenzen Gotthilf August Franckes
  • Aniket De (Harvard/Cambridge, MA): Conversion and Conversation. Christian Missionaries and the Early Colonial Public Sphere in India, 1730-1813
  • Dr. Thomas Dorfner (Aachen): Mammon für die Mission. Handelstätigkeit und Spendenakquise der Herrnhuter Brüdergemeine in der Atlantischen Welt (1760-1815)
  • Lennart Gard (Berlin): Johann Wilhelm Überfeld (1659–1731) und die Engelsbrüder. Eine Fallstudie zu Korrespondenzkultur und religiöser Vergemeinschaftung im frühen 18. Jahrhundert
  • Dr. Simon Grote (Wellesley): Searching for the World-Soul: Experimental Science, Philosophy, and the Bible in the Early German Enlightenment
  • Dr. Eelco Nagelsmit (Groningen): Godly Gifts: Christoph Semler´s Models for the Berlin Court
  • Trine Gaarde Outzen (Lund): World change through human change – Pietist knowledge and practices of medical and spiritual health in Halle in the early 18th. Century
  • PD Dr. Sebastian Rimestad (Leipzig/Erfurt): Der Hallische Pietismus und die (Aus-)Bildung Orthodoxer Priester in Russland
  • Sabine Wolsink (Nijmegen): Das Wunderverständnis von August Tholuck (1799-1877) in Verbindung zum spiritistischen Diskurs des 19. Jahrhunderts

StipendiatInnen 2020

  • Dr. Emily Teo (Erfurt/Gotha, Berlin): Wolff vs the Pietists? Conflicting Perceptions of China in Eighteenth-Century Halle.
  • Michael Leemann (Göttingen): Mission und Anthropologie. Zur Geschichte von ‚Rasse‘ im 18. Jahrhundert.
  • Giulia Speciale (Wuppertal): Die Korrespondenz der Rheinischen Missionare auf Borneo und ihre Verbindung mit der Dänisch-Halleschen Mission.

StipendiatInnen 2019

  • Katharina Breitenbach (Jena): Mittelspersonen in protestantischen Emigrationsbewegungen des 17. und 18. Jahrhunderts. Netzwerke – Handlungsspielräume – Machtkonstellationen
  • Attila Verók (Eger, Ungarn): Der geistig-kulturelle Einfluss des Halleschen Waisenhauses in Siebenbürgen
  • Vera Faßhauer (Frankfurt/Main): Der Frankfurter Radikalpietist Johann Christian Senckenberg als Medizinstudent in Halle (1730–31)
  • Rekha Vaidya Rajan (New Delhi, Indien): Übersetzung ausgewählter Briefe und Berichte des Missionars Christoph Samuel John
  • Christina Petterson (Kopenhagen/ Canberra, Australien): “Affenspiel von Halle.” The influence of Francke’s Halle on Herrnhuter economic though
  • Ulrike Gleixner (Wolfenbüttel): Das Pietistische Empire. Millenaristische Praktiken und Indienmission im 18. Jahrhundert
  • Christoph Schmitt-Maaß (München): Die Jansenismus-Rezeption im Hallischen Pietismus 1690-1750
  • Franziska Strobel (Eichstätt-Ingolstadt): Konflikte zwischen Juden und Christen im Rahmen lokaler Koexistenz in Fürth 1648-1792
  • Paolo Aranha (Macau, China/München): Competition and Collaboration: Jesuits and Pietists in Eighteenth-century South India
  • Douglas Shantz (Calgary, Kanada): Halle’s Contribution to Modern Historiography: Pietist and Enlightenment Historians associated with the University and the Francke Foundations

StipendiatenInnen 2018

  • Prof. Dr. Volodymyr Oleksijovyč Abaschnik (Charkow/Ukraine): Feofan Prokopovič (1681–1736): Ein ukrainisch-russischer Aufklärer zwischen der christlich orthodoxen Kirche und der evangelisch-lutherischen Kirche bzw. dem Pietismus.
  • Gabriele Carlo Bellinzona (Mailand/ Italien): Die dänisch-englisch-hallesche Mission und ihre Beziehung zum Katholizismus und den anderen christlichen Konfessionen in den verschiedenen Phasen ihrer Geschichte (1706–1848).
  • Prof. Dr. Ulrike Gleixner (Wolfenbüttel): Das Pietistische Empire. Millenaristische Praktiken und Indienmission im 18. Jahrhundert.
  • Daniel Haas (Halle): Die Bibliothek des halleschen Institutum Judaicum et Muhammedicum und ihre orientalistischen Bestände.
  • Nicholas Mithen (Florenz/ U.K.): The pietist mission and the contacts between Francesco Bellisomi with Francke.
  • Dr. Russell Palmer (Wolfenbüttel/ U.K.): Cultures of collecting and collecting cultures: Gotthilf August Francke, the Kunst- und Naturalienkammer, and Native Americans.
  • Dr. Beata Paškevica (Riga/ Lettland): Das pietistische Netzwerk in Livland (insbesondere die Tätigkeit der Magdalena Elisabeth von Hallart).
  • Martin Prell (Jena): Digitale Religionsgeschichte am Beispiel computergestützter Erforschung des halleschen Korrespondenznetzwerks reußischer Pietist/innen.
  • Dr. Stefano Saracino (Wien/ Italien): Die Wissensgeschichte einer Migration: Die mobile Präsenz Griechisch-Orthodoxer aus dem Osmanischen Reich im Heiligen Römischen Reich in der Frühen Neuzeit (1648-1806).
  • Prof. Dr. Michaela Schmölz-Häberlein (Bamberg): Der Siebenjährige Krieg (1756–1763) und die globale Kommunikationsgemeinschaft des Halleschen Pietismus.
  • Prof. Dr. Stephan Steiner (Wien/ Österreich): Kärntner in Ebenezer? Die Geschichte einer gescheiterten Auswanderung.
  • Dr. Inga Strungytė-Liugienė (Vilnius/ Litauen): The penetration of Hernhuter activities writings in East Prussia in the 18th Century and their repercussions in Halle.
  • Alektsej Tikhonov (Berlin): Rixdorf – Halle – Herrnhut: die Wechselbeziehungen zwischen den drei Orten.
  • Didi Rosa van Trijp (Leiden/ Niederlande): Marcus Elieser Bloch and the Halle missionary Christoph Samuel John in Tranquebar: Correspondence networks, natural history and the “Allgemeine Naturgeschichte der Fische”

StipendiatInnen 2017

  • Dr. Matteo Revolti (Frankfurt am Main / Trento): Numeros et nomina: Gottfried August Gründler und das Systema naturae
  • Prof. Dr. Philippa Koch (Missouri State University): Persistent Providence: Healing the Body and Soul in Early America
  • Dr. Simon Mills (University of Kent): Oriental Studies in Eighteenth-Century Halle: The Scholarship, Mission, and International Networks of the Collegium orientale theologicum and Institutum Judaicum et Muhammedicum
  • Idan Gillo (Stanford): Bekehrung und Wiedergeburt als politische Theologie im hallischen Pietismus (1696-1740)
  • Jayavidhya Narasiman (Srirangam, India): Kulturelle Traditionen und moralische Werte – Analyse und Vergleich der Palmblattmanuskripte „Koyir puranam“ und „Chidambara puranam“
  • Dr. des. Richard Pohle (Halle): Predigtamtskandidaten und Hauslehrer an den Franckeschen Stiftungen (19. Jahrhundert)

    StipendiatInnen 2016

    • Jan-Hendrik Evers (Halle/Göttingen): "Die Sünde, insonderheit die gewesene Schooßsünde plaget mich, ich kämpfe in der Kraft Christi [...]" - Gerüchte, Verfehlungen und geheime Bekenntnisse in den Korrespondenzen und Tagebüchern hallescher Pastoren in Pennsylvania
    • Markus Berger (Halle/Bamberg): „Im unverrückten Andenken“? Die Beziehungen der zweiten Generation hallischer Prediger in Nordamerika zu den Glauchaschen Anstalten in Halle, 1770–1820
    • Anna Aschauer (Bayreuth/ IEG Mainz): Deutsche Protestantische Schulen in St. Petersburg (ca. 1710-1780)
    • Holger Trauzettel (Siegen/Halle): Temporarily not available? Die Verwaltung der Glauchaschen Anstalten während A.H. Franckes ‚Reise ins Reich‘ (1717-1718)
    • Prof. Dr. Daniel Jeyaraj (Liverpool): Halle Pietism and the origins of Tamil Christian ethics in Tranquebar
    • Dr. Susanne Lang (Darmstadt): Das Denkmal für August Hermann Francke in Halle – eine Bildgeschichte
    • Michael Rocher (Berlin): Schulalltag im „pädagogischen“ 18. Jahrhundert. Ein Vergleich der Schülerschaft und der Unterrichtspraxis des Pädagogiums in Halle und des Philanthropins in Dessau
    • Christine Koch (Paderborn): Die Salzburger Gemeinschaft und deutsches Erbe in Georgia