Druckereigebäude

Haus 52-53

Die Collage zeigt vier Ansichten des Druckereigebäudes von Osten vor, während und zum Abschluss der Sanierunsarbeiten.

1710 gründete August Hermann Francke zusammen mit seinem Freund und Unterstützer Carl Hildebrand von Canstein (1667–1719) die erste Bibelanstalt der Welt. 1743 entstand ein Magazingebäude zur Lagerung der zahlreichen gedruckten Bibeln. Dieses Gebäude wurde schon kurze Zeit später als Druckerei umfunktioniert und blieb so bis 2010 in Benutzung. Es gehört zu den Funktions- und Versorgungsbauten, die den Schwarzen Weg auf der Südseite säumen und zählte zu den letzten noch unsanierten historischen Gebäuden im Kernensemble.

Raum für Magazine

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dem Gebäude noch ein Trakt mit großen Maschinensälen angefügt. Hier haben wir jetzt moderne Rollregalanlagen als zusätzliche Magazine für unsere kulturhistorischen  Archiv- und Bibliotheksbestände eingebaut, ebenso Depotflächen für unsere Kustodie. Im Kellergeschoss wurde das Verlagsmagazin der Franckeschen Stiftungen eingerichtet.

Blick auf die ausgetretenen Holzstufen des hinteren Treppenhauses im Druckereigebäude.

Zeitzeugen

Das Treppenhaus in der Ostseite des Gebäudes von 1743 konnte Dank bei der sorgsamen Sanierung erhalten werden. Die ausgetretenen Treppenstufen spiegeln den Alltag der vielen Menschen in dem Gebäude. Treppauf, treppab wurden das Material des Druckerhandwerks mit Unmengen Papier und fertigen, aufwändig produzierten Drucksachen getragen. Später nutzten die Bewohner:innen des Hauses und zuletzt Musikschüler:innen das Treppenhaus.  

Neues Leben im Gebäude

Das im Zuge der Sanierung entstandene LeoLab ist ein Raum für kulturelle Bildung und Vermittlung. Hier werden Workshops abgehalten, Veranstaltungen mit jungen Menschen durchgeführt und Inhalte aus dem kulturellen Angebot der Stiftungen in kreativen Formaten weiter vertieft. 

Raum für neue Impulse

Mit dem Neubauer-Saal, benannt nach dem engsten Mitarbeiter Franckes Georg Heinrich Neubauer (1666–1725), wurde ein großzügig geschnittener, lichtdurchfluteter Veranstaltungsraum geschaffen. Hier werden Veranstaltungen mit Kooperationspartner:innen durchgeführt und es finden regelmäßig wissenschaftliche Vorträge, Kolloquien und Sitzungen statt.