Stehender Satz
Nach der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern war es üblich, einzelne Druckseiten in Bleilettern zu setzen, diese zu drucken und dann den Drucksatz wieder aufzulösen, um die Lettern für den Druck weiterer Seiten zu nutzen. Diese Methode war aufwändig, denn es wurden viele Setzer benötigt. Außerdem mussten weitere Auflagen des Buches neu gesetzt werden, wobei sich oft neue Fehler in den Satz einschlichen.
Die Neuerung des Stehsatzes bestand darin, dass die fertig gesetzten Druckstöcke der Seiten nach dem Druck nicht auseinandergenommen, sondern „stehen gelassen“ wurden. Sie wurden auf Pappen fixiert und mit einer sogenannten Kolumnenschnur festgebunden, damit man sie in der Druckerei lagern und für weitere Ausgaben des jeweiligen Buches wiederverwenden konnte. Hierfür wurden zwar mehr Bleilettern benötigt, der Druck der nächstfolgenden Ausgaben wurde aber vereinfacht und beschleunigt. Damit konnten die Druckkosten trotz der Herstellung eines Letternsatzes für das gesamte Buch gesenkt und das Buch billiger angeboten werden.
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