Gründungsgeschichte von den 4 Thalern und 16 Groschen
August Hermann Francke begann sein Werk als Pfarrer an der St. Georgenkirche in Glaucha, einer kleinen Amtsstadt vor Halle, die von sozialem Elend geprägt war. Francke wollte mehr, als nur Almosen an die von Not und seelischer Verwahrlosung besonders betroffenen Kinder und Jugendlichen verteilen.
Als er eines Tages in der Spendenbüchse in seinem Pfarrhaus die Summe von 4 Talern und 16 Groschen fand, soll er ausgerufen haben:
»Das ist ein ehrlich Capital, davon muß man etwas rechtes stiften; ich will eine Armen-Schule damit anfangen.«
Dies wurde zum Grundstock der Glauchaschen Anstalten. Der im Frühjahr 1695 begonnene Unterricht in den engen Räumen seines Pfarrhauses war so erfolgreich, dass bald Nachbarhäuser angemietet werden mussten. Im Oktober wurden die ersten Waisenkinder aufgenommen. Aber auch Bürger aus Halle und von weiter her sowie Adelsfamilien aus dem protestantischen Teil Europas begannen, ihre Kinder zu Francke in den Unterricht zu schicken. In kurzer Zeit gründete er Schulen für Jungen und Mädchen aus allen Ständen.
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