Bildung und Erziehung im Pietismus
Der hallesche Pietismus wollte durch Bildung und Erziehung von Jungen und Mädchen aus allen sozialen Schichten eine grundlegende Verbesserung der Gesellschaft erreichen. Für August Hermann Francke stand die Erziehung zu einer wahrhaft christlichen Lebensführung im Einklang mit der Vermittlung von Fachwissen und einer breiten Allgemeinbildung, um gleichermaßen qualifizierte Fachleute und verantwortungsbewusste Mitglieder der Gesellschaft heranzubilden.
Die Inhalte des Unterrichts waren breit gefächert und sehr praxisorientiert. Er reichte von der religiösen Unterweisung über Sprachen und Naturwissenschaften bis hin zu Rhetorik und Kalligraphie; auch technischer und handwerklicher Unterricht gehörte dazu. Wahrnehmung und Erfahrung spielten in der Didaktik eine große Rolle, weshalb eine große Anzahl von Lehrmittelsammlungen und verschiedene Schulgärten angelegt wurden. Das war der Beginn des Realschulwesens in Deutschland.
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