Das Waisenhauskabinett

Mit der Gründung des Waisenhauses und den damit verbundenen Projekten machte es sich August Hermann Francke zur Aufgabe, grundlegende Forderungen der Reformation zu vollenden.

Francke griff Luthers Anliegen von umfassenden Bildungsmaßnahmen zur Verbesserung des Gemeinwohls auf und schuf mit den Glauchaschen Anstalten ein pietistisches Sozial- und Bildungswerk, mit dem durch Erziehung, Bildung und Ausbildung von Menschen aller sozialen Schichten der gesellschaftliche Zustand seiner Zeit im christlichen Sinn grundlegend verbessert werden sollte. Konzeption, Wachstum und Ausstrahlung dieser Anstalten mit den verschiedenen Schulen und Internaten, dem Waisenhaus, Lehrerbildungsseminar, medizinischen und wirtschaftlichen Einrichtungen sowie einer Bibelanstalt waren einzigartig. Von der Schulstadt vor den Toren Halles verbreiteten sich die Reformideen Franckes weit über die Grenzen Deutschlands hinaus und setzten Impulse für die Entstehung der modernen Bürgergesellschaft.

Heute bilden die Franckeschen Stiftungen einen europaweit einzigartigen Bildungskosmos. In dem historischen Gebäudeensemble mit den wertvollen Sammlungen ist ein dichtes Netzwerk kultureller, wissenschaftlicher, pädagogischer, sozialer und christlicher Einrichtungen entstanden, das die Initiativen und Reformen des Gründers aufgreift und für die Gegenwart und Zukunft fruchtbar machen will.


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