DFG bewilligt Forschungsprojekt zur alchemischen Praxis am Halleschen Waisenhaus im 18. Jahrhundert

Wissenschaft
Dank der zugesagten Förderung durch die DFG kann ein sowohl kultur-, religions- also auch pharmaziegeschichtlich relevantes Forschungsprojekt an den Franckeschen Stiftungen durchgeführt werden.

Lesender Alchemist im Laboratorium
Alchemist im Laboratorium, Radierung, o.J. (Ausschnitt)

Anfang Februar 2022 erhielten die Franckeschen Stiftungen die Zusage der DFG zur Förderung eines dreijährigen Forschungsprojekts, welches das Verhältnis von Alchemie und Pietismus am Beispiel der Medikamentenproduktion des Halleschen Waisenhauses im 18. Jahrhundert untersuchen wird. Der Antragsteller und Leiter der Stabsstelle Forschung, an der das Projekt angesiedelt sein wird, Prof. Dr. Holger Zaunstöck, ist hocherfreut, weil damit ein bislang ungehobener Quellenschatz erforscht und ans Licht gebracht wird und so neue Aspekte der Geschichte des Pietismus aufgezeigt werden können. Das umfangreiche pharmaziehistorische Quellenkorpus der Franckeschen Stiftungen wird von der Projektbearbeiterin Claudia Weiß erstmals einer Analyse hinsichtlich der alchemischen Praxis und deren argumentativer Einbettung in den Pietismus unterzogen. Hierzu zählen zahlreiche handschriftliche Quellen (Laborberichte, alchemische Manuskripte, Arzneimittelrezepturen etc.) sowie ein umfangreicher Bestand an zum Teil seltenen alchemischen Druckschriften der Frühen Neuzeit.